Ich würde mich auch gerne mal einem Kritischen Thema stellen: Bestrafung, damit meine ich natürlich nicht, dass ich dazu aufrufen möchte das man sein pferd verprügelt. Ich möchte dabei eher den Sicherheitsgedanken in den Vordergrund stellen. Natürlich möchten wir einen liebevollen und respektvollen Umgang mit dem Pferd pflegen und das Vertrauen unseres Pferdes zu uns fördern. Aber man sieht auch oft videos, oder ich habe es auch schon live erlebt das ein bockendes und nach dem menschen tretendes pferd verhätschelt und gar gelobt wird. Meine meinung ist, das mein pferd auch eine auf den deckel bekommen darf, wenn es für mich gefährlich wird, sprich treten, ansteigen, beisen/ schnappen...
Als beispiel: Roundpenarbeit - Merlin kommt etwas mit der hinterhand rein und droht - ich ignoriere das und schicke ihn vorwärts - Merlin dreht die hinterhand deutlich zu mir und deutet ein austreten an - ich gehe auf ihn zu und haue ihn mit der gerte auf den po und lass ihn erstmal rennen, nach einiger zeit lade ich ihn in die mitte ein, er kommt alles gut.wenn er nicht gekommen wäre hätte ich ihn weiter laufen lassen und ihn immer wieder eingeladen bis er zu mir kommt...
wie seht ihr das? Ich hoffe ich komm jetzt nicht wie der übelste tierquäler rüber, ich finde das thema sollte nur mal angesprochen werden. Meiner meinung nach geht meine sicherheit und mein Leben vor...
Das mir mein Pferd das liebste sei, sagst du o Mensch sei Sünde! Mein Pferd bleibt mir im Strurme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
das ist wirklich kein leichtes Thema. Ich persönlich versuche mir hier immer die Kommunikation in einer Herde vorzustellen. Für mich ist damit also das Verhalten welches du als Beispiel im Roundpen beschrieben hast korrekt. Wenn ein Pferd einem anderen droht, wird dieses auch ermahnt, gescheucht und wenn es ganz arg wird auch mal nach ihm geschnappt oder getreten. Was ich auch absolut wichtig finde, ist dass es logisch ist. Auch das trifft für mich in deinem Beispiel zu! Als negativ Beispiel zum Thema logische Bestrafung fällt mir eine Erzählung einer Miteinstellerin aus unserem Stall ein. Ihre Stute war abgehauen, als sie wieder eingefangen war bekam sie wohl ein paar Schläge - was ich sowieso schon schlecht finde, auch Bestrafung muss nicht wehtun - jedoch viel schlimmer finde ich das unlogische ja sogar paradoxe Verhalten: Die Stute wurde so ja nicht für ihr weglaufen bestraft, das war ja schon lange vorbei. Sie bekam die Strafe als sie den Kontakt zum Menschen wieder aufgenommen hatte. Sowohl Lob als auch Strafe wirken unmittelbar, das heißt das Pferd hat eigentlich gelernt, es ist schlecht den Kontakt zum Menschen aufzunehmen. Verstehst du wie ich das meine? Das sind Aspekte die ich mir sowohl bei Lob als auch bei Strafe vor Augen halte. Ich finde es genau richtig, wie du es beschreibst.
Das unterschreibe ich auch: die eigene Sicherheit geht vor! Somit auch der Respekt des großen - mehrere 100 kg schweren! - Tieres vor dem Menschen.
Als Twister jung war, hatte ich da auch so eine schwierige Phase... ich hab mein süßes Fohli echt verhätschelt und ihm sehr viel durchgehen lassen, was zum Teil noch heute Auswirkungen hat
Als Twister ungefähr zwei Jahre alt war, hat er mich beim Spazierengehen immer mehr überholt und die Richtung angegeben, sodass ich nur noch das kleine Anhängsel war. Ich habe dann versucht, ihn mit kleinen Klapsen auf die Brust "umzustimmen" das fand er nicht gerade beeindruckend und machte weiter sein Ding. Es lief darauf hinaus, dass er von meiner ständige Klapserei so genervt war, dass er mich 2x kräftig in den Arm gebissen hat und ich mit 2 fetten Blutergüssen da stand An dem Punkt holte ich endlich eine Bodenarbeitstrainerin dazu, die mit mir zusammen spazieren ging. Sie sah sich genau an, was wir da trieben und prompt war Twister wieder genervt von mir... diesmal stieg er mich sogar an! Das konnte so nicht weiter gehen. Ich war hoffnungslos überfordert und die Trainerin übernahm das Seil. Sie sagte mir gleich, dass sie Twister wahrscheinlich kurz weh tun müsse, um ihm seine Flausen auszutreiben. Ich hatte ihm das Spielchen einfach zu lange durchgehen lassen, sodass sie nun härtere Geschütze auffahren musste. Nun gut... Sie ging los und es dauerte nicht lange, bis Twister wieder seine Faxen machte (nach vorn rennen, am Ärmel knabbern etc.). Sie nutzte den Überraschungseffekt, indem sie ihn sehr plötzlich und sehr scharf an einer Stelle seines Körpers bestrafte, die ihm bis dahin wahrscheinlich noch nicht bewusst war: sie knallte ihm das lose Ende vom Führstick hinter die Ohren ins Genick. Damit hatte Twister nicht gerechnet und bleib verblüfft stehen und hielt Abstand zu ihr. Kurz danach versuchte er es aber nochmal - mit dem gleichen Ergebnis. Seitdem ist weitestgehend Ruhe im Karton, obwohl Twister mich auch 7 Jahre später immer mal wieder antestet
Was ich also sagen will: manchmal ist eine härtere Strafe leider notwendig. In diesem Fall war ich allerdings selbst daran schuld, dass es so weit gekommen ist
Puh Ich hatte schon Angst das es falsch rüber kommen könnte eit: Ich versuche bei allem nach dem Ampelsystem/3-Stufen System zu arbeiten, wenn Stufe 3 (rot) zum einsatz kommen muss, muss meiner meinung nach die hilfe unmissverständlich durchkommen. Beispiel: Logieren - antraben 1. grün: stimmhilfe/ -kommando 2. gelb: stimmkommando (etwas schärfer) und schwingen mit stick/ peitsche richtung pferd 3. rot: Stimmkommando (deutlich!) + Gerte/Stick auf po ziehen und ggf mit kontakt
@Jumo: ich stimme dir voll und ganz zu: sowohl belohnung, als auch bestrafung müssen unmittelbar geschehen Wichtig ist auch, dass man nicht nachtragend ist, denn das Pferd ist es auch nicht. Sprich, Pferd baut mist, pferd wird besraft, pferd ist brav, mensch belohnt/ ist neutral. man darf auf keinen fall denken: gestern war er faul beim longieren, also bekommt er heute gleich zu beginn eins auf den deckel!
Das Pferd soll stets die Chance bekommen, auf eine feine Hilfe zu reagieren bevor ich die Hilfe verstärke.
@Claudia das mit dem verhätscheln ist mir nur allzu gut bekannt. ich hab merlin auch unbewusst das zwicken beigebracht, weil ich ihn grundlos mit leckerlies belohnt habe. ich wollte ihn jetzt aber nicht einfach von heute auf morgen für ein verhalten bestrafen, was ich ihm ja unterbewusst beigebracht habe. klar zwicken habe ich nicht geduldet, aber das absuchen am körper war mir eigentlich schon zu viel. ich habe mit dem clickertraining angefangen und merlin beigebracht das ich passives verhalten belohne und negatives Verhalten weitestgehend ignoriere. in deinem fall hätte ich wahrscheinlich ähnlich reagiert und einmal auf den tisch gehauen, und dann konsequent positives verhalten belohnt....
Das mir mein Pferd das liebste sei, sagst du o Mensch sei Sünde! Mein Pferd bleibt mir im Strurme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
Ich sehe das ganz ähnlich. Ich bin nicht dafür, ein Pferd zu schlagen - aber schlagen und Verteidigung sind für mich verschiedene Dinge. Wenn man versteht, wie ich das meine. Wenn mein Pferd mir gefährlich wird, dann bleibe ich nicht einfach stehen und lobe es dann, wenn es wieder lieb und nett zu mir ist. Dazu ist mir mein Leben zu lieb und Pferde gehen untereinander auch nicht zimperlich um. Ich habe daher kein Problem damit, mein Pferd auch körperlich abzustrafen, wenn der Moment es erfordert und ansonsten meine Sicherheit oder meine Position gefährdet wird.
Escoreal hatte mal eine Reitbeteiligung, die ich weitestgehend mit ihm alleine gelassen habe. Als ich zufällig einmal am Stall war, als sie ihn gerade fertig machte zum reiten, fiel mir auf, dass sie die Hufe nicht ausgekratzt hat. Nachdem ich sie darauf aufmerksam gemacht habe, kratzte sie nur vorne aus. Ich also nochmal drauf hingewiesen, dass so ein Pferd hinten noch zwei Extrahufe hat. Hufe auskratzen ist übrigens bei Escoreal kein Problem. Sie ging dann etwas verunsichert hin, wollte den Huf aufnehmen und bamm - haut das freche Pferd doch nach ihr. Hatte ich bei ihm nur einmal erlebt. Da meinte ich nur entsetzt. Das könne sie sich nicht gefallen lassen, sie müsse sich wehren. Beim zweiten Versuch das gleiche Spiel und beim dritten hat es mir gereicht, da hab ich ihm mit der flachen Hand auf den Schinken geschlagen. Resultat: Escoreal gab anständig seine Hufe, seine Reitbeteiligung hat geweint weil ich das Pferd geschlagen habe. Aber das er sie schlagen will ist in Ordnung das war für mich in dem Moment Strafe und Verteidigung, aber kein richtiges Schlagen. Erstmal wegen der Intensität, zweitens weil es nicht grundlos war.
Ravena hat so ein klitzekleines Dominanzproblem. Ok, es ist ziemlich groß. Sie haut normalerweise nicht gezielt aus und dreht einem nicht den Hintern zu, aber sie steigt. Und sie kommt im Extremfall auch steigend auf der Hinterhand auf einen zu. Da sehe ich auch zu, dass ich sie von mir weg bekomme. Und wenn es nicht anders geht, dann eben indem ein Gegenstand an ihre Hinterhand gelangt. Heute hatten wir eine Situation, in der sie geschnappt hat. Das war allerdings eher aus Anspannung, denn wir waren im Schneckentempo durch den Schnee gegangen, weil ich andauernd ausgerutscht bin, dann standen wir schon zwanzig Minuten vor dem Haus und haben mit jemandem geredet, es fuhren Trecker und Bagger vor uns über den Hof, sie sollte die ganze Zeit stillstehen, dann würde wild gehupt und direkt danach schlitterte ein Auto über unseren Hof, fuhr versehentlich über eine abgestellte Tüte mit Einköufen und machte dabei einen Riesen Lärm. Da wusste das junge Pferd gar nicht mehr wohin mit sich und wäre am liebsten explodiert. Stattdessen hat sie geschnappt, als ich mit der Hand gestikuliert habe und ich habe ihr aus Reflex einen Klaps an die Nase gegeben. Ich würde gar nicht auf die Idee kommen zu sagen, ich hätte mein Pferd gehauen. Andere Leute vielleicht schon ... Ich habe nur im Selbstschutz gehandelt, wie es Pferde auch tun würden, aber ja noch viel extremer. Und das war auch eher eine Strafe, als eine Erinnerung daran, sich zu benehmen.
Pferde sind wie die Wurzel aus -1 : Sie sind komplex und in der Schule lernt man nicht, wie wichtig sie sind.
Ich glaube auch nicht das man durch einen klaps mit der hand oder einem klaps mit der gerte (o.Ä.) dem pferd körperlichen schaden zufügt... eher wie Claudia schon sagte einen Schreck... und man schafft eine für das pferd unangenehme situation. wenn das pferd dann wie gewünscht reagiert entspannt man sich ja und so ist auch die situation für das pferd wieder entspannt ...
Das mir mein Pferd das liebste sei, sagst du o Mensch sei Sünde! Mein Pferd bleibt mir im Strurme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
Katharina, manchmal bist du mir gruselig... Ich habe vorhin überlegt, dieses Thema hier zu eröffnen, nachdem ich ja schon angedeutet habe, mal "ernstere" Themen bei Youtube nazusprechen. Genau das hatte ich dabei im Blick, aber vielleicht hast du da ja auch Lust, dir gemeinsam mit mir etwas zu überlegen
Zum Thema: Niemand ist ein Tierquäler, weil er seinem Pferd einen Klaps gibt. Zum Einen sollte man bedenken, wie die Pferde sich untereinander verhalten. Da hat schonmal einer nen Huf kleben, ohne dass er hinterher Schäden davon trägt. Zum Anderen kommt natürlich der viel erwähnte Sicherheitsaspekt hinzu. In meinem Fall hat Schimm das 10fache meines Körpergewichts. Wenn der keinen Respekt vor mir hat und er denkt, er könne alles machen, dann haben wir so ein Exemplar wie "Püppi" - manche von euch erinner sich vielleicht noch an meine Story dazu.
Natürlich sollte eine Strafe nie unbegründet sein und auch logisch für das Pferd. Wie Katharina folge ich dem Ampelsystem, außer bei Affektsituationen. Schnappt ein Pferd nach mir und beißt mich dabei tatsächlich, komme ich nicht noch mit einem Ermahnen. Wer schnappt, bekommt einen auf den Deckel. Wie OPD sagte: es ist eine Verteidigungssituation und in der Herde würde ein Pferd fürs Schnappen auch sofort eine verpasst bekommen. Bei Schimm reicht meist eine böse Stimme, oder, sollte ich mal körperlich eingreifen, ein Klaps in der Intensität vom Loben - die Stimmung machts und Schimm ist sehr empfänglich dafür. Er hat sofort ein schlechtes Gewissen, wenn man schimpft und versucht sich einzuschleimen. Es sei denn, er macht nichts "böses" sondern "nur" Quatsch. Dann steigert er sich gerne rein und das sind eher die Situationen, in denen ich mal ich Phase gelb oder rot eingreifen muss, als wenn er etwas wirklich böses macht. Da weiß er meist selbst schon, dass das nicht richtig war und wenn er dann auch noch entsprechend angesprochen wird, tut er alles, um wieder ein Lob zu bekommen.
Wie gefährlich es ist, wenn man sein Pferd verhätschelt, durfte ich am eigenen Leib erfahren. Wir hatten einen 3jährigen Friesen am Stall, der im Sommer mit auf der Wallachwiese stand. Ich wollte Schimm reinholen und der Friese hatte keinen Bock mehr und wollte mit. Insgesamt war die Bande draußen ungehalten, da gerade nach und nach alle Pferde reingeholt wurden. Chanti war sogar dabei, um mir am Tor zu helfen. Schimm ging brav ohne Strick frei neben mir über die Wiese, den Strick brauchte ich, um mir aufdringliche Pferde vom Leib zu halten und Schimm schirmte mich tapfer von einer Seite ab. Anders wäre ich wohl gar nicht zum Tor gekommen, da sich unmittelbar davor 10 Pferde tummelten. Wir schlugen uns tapfer durch, der Friese aber wollte unbedingt mit. Chanti hielt direkt neben mir ein Pferd davon ab, mit aus dem Tor zu flüchten und ich war gerade dabei rauszugehen, als ich nur "Vorsicht!" hörte und etwas Schwarzes von hinten das Feld aufräumte. Ich ließ Schimm alleine weiter gehen, da ich wusste, dass er im Zweifel zu seiner Box läuft, meist aber einfach vor der Weide stehen bleibt und wartet. Mit dem Strick versuchte ich den Friesen wegzuscheuchen. Keine Chance, selbst dann nicht, als ich ihm den Strick vor die Brust klatschte. Kurz entschlossen packte ich den Friesen mit beiden Händen recht und links am Halfter, um ihn zu stoppen und wenigstens in seine Box bringen zu können. Derweil konnte Chanti das Tor in Ruhe schließen. Tja, der Friese hatte aber so gar keinen Respekt vor dem Menschen und zog mich mit, riss den Kopf hoch und ich hing ohne Boden unter den Füßen in der Luft. Ganz toll... Irgendwann kam Chanti zur Rettung und hat dem Friesen ziemlich eine gescheuert, damit er stehen bleibt und ich vor allem wieder zum Stehen komme. Reaktion der Besitzerin später: Der arme Kerl ist ja so sensibel und nach der Aktion muss sie erstmal vertrauensbildende Maßnahmen mit ihm ergreifen...
"Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben." Jigoro Kano
Ins Aus vielleicht nicht gleich, aber das Thema ist auf jeden Fall schwer zu verpacken. Schwerer noch als Sporen oder Sperrriemen.... Hier würde mich Stephies Meinung interessieren
Das ist auf jeden Fall ein sehr wichtiges Thema und ich bin da auch ganz euerer Meinung. Ich wüsste gar nicht, wo wir mit Flicka heute stehen würden, wenn man nicht sich nicht auch mal "härter" durchsetzten muss. Nur ich glaube persöhnlich auch, dass das Thema auf Youtube schwierig ist. Es wird ja schon manachmal geschrien, nur weil jemand im bockigen Fall dem Pferd mit der Gerte einen Klaps auf den Hintern gegeben hat. Aber an sich wäre das Thema ausgezeichnet, gerade weil sich keiner traut, dass Thema direkt anzusprechen.
Es wäre halt schwierig, dieses Thema in einer geordneten Form auf Youtube zu präsentieren und dabei den passenden Tonfall zu treffen. Ich denke, wir hier sind uns alle einig, dass es einen ganz deutlichen Unterschied zwischen konsequenten Verhalten zur Gewährleistung der eigenen Sicherheit und dem Verprügeln und Quälen von Pferden gibt. Wer es falsch verstehen möchte, wir es immer falsch verstehen, das ist klar. Ich denke, das wäre ein Mammutprojekt, bei dem wir uns als SFH ganz sicher sein müssten, wie wir das präsentieren können, ohne es später zu bereuen. Gänzlich vergessen sollten wir das Thema aber wohl nicht; ich denke, dass wir da sicherlich mal in Ruhe einige Gedanken zu anstreben könnten.
Anekdote zu dem Thema: Ich wollte letzten Sommer Chanti helfen, die Schulponies für ihre Kindergruppe fertig zu machen. Da es sehr voll war und manche der Ponies nicht miteinander kompatibel sind, hielt ich "Jimmy" am Strick und wartete, dass der Anbindeplatz von einem Pony der Vorgruppe frei wird, da der letzte freie Platz neben einem Pony war, das nur Stunk mit Jimmy verbreiten würde. Das Kind musste auch nur noch die letzten Sachen verstauen, bevor es sein Pony zur Wiese bringen würde. Jimmy fand das Rumstehen aber doof und wollte herumtänzeln und am Liebsten schauen, ob es bei den nahe gelegenen Boxen wohl Futter gibt. Nachdem ein schlichtes "Nein!" nicht half, stellte ich Jimmy erst ruhig wieder auf seinen Platz neben mich. Er wollte direkt wieder losziehen, dieses Mal flotter. Ich rupfte ihn leicht am Strick zurück, praktisch nur aus dem Handgelenk, machte mich dabei aber groß und sagte laut und deutlich "Steh jetzt!". Ich würde das von der Intensität her sogar noch in Phase gelb einordnen, so leicht war das Zupfen am Strick. Da guckt mich doch ernsthaft so eine - pardon! - Blage an und "flüstert" (wie Kinder das nunmal können) ihrer Freundin zu: "Guck mal, die quält den!". Die Freundin schaut die Blage - die wohlgemerkt nichtmals zum Hof gehört - groß an und ich konnte mir ein: "Du bist ja auch schon 'n bisschen sonnenverstrahlt, wa?!", nicht verkneifen, woraufhin die Freundin der Blage vor Lachen bald am Boden lag. So viel dann schonmal als Vorgeschmack darauf, mit was man sich dann wahrscheinlich auf Youtube rumschlagen muss... Die Leute lieben es, solche Themen hochzukochen. Chanti ist ja übrigens auch "mit einer Gerte auf die Pferde losgegangen" Situation war die, dass sie vorgewarnt wurde, als sie Capella reinholen wollte, dass einige der Stuten arg lustig drauf wären und ziemlich rücksichtslos am Toben seien und dabei ständig das Tor blockieren würden. Chanti war also so dreist, auf ihr körperliches Wohl zu achten und hat eine Gerte mitgenommen, um damit vor sich her zu wedeln, um sich und Capella eine Schneise durch die tobenden Pferde zu bahnen Es wurde kein Pferd berührt, aber ja... sie ist auf die Pferde losgegangen Angriff der 1,51m-Killer-Chantis
"Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben." Jigoro Kano
Ja... Das ist wirklich schwer auszulegen. Aber den Vorschlag sich an Herdenverhalten zu orientieren ist sehr hilfreich.
Denn: Wenn ich meinen Collin so anschaue, dann bemerke ich das er eine sehr große Ausstrahlung hat. Seine "alte Tante" braucht nicht viel um den Rückwärtsgang einzulegen. Da reicht schon ein Ohrenzucken oder ein kurzer Blick in ihre Richtung. Nun, da dies nicht von anfang an so war, sondern von Collin's Seite aus im Vorfeld einige Aktionen beinhalten musste, sagen wir mal beißen, treten, mehrfaches Drohen usw., ist die Sache eigentlich ganz klar. Pferde fangen klein an, werden immer deutlicher um dann später wieder so wenig Energie wie möglich nutzen müssen um die gewünschte Reaktion zu bekommen. Und genau das ist die Horsemanship.
Bestrafung im Sinne von (und das wäre jetzt meine Sichtweise) Schlagen und Treten, kam bei uns bisher GsD noch nicht sehr oft vor. Vielleicht in den 3,5 Jahren 2 mal. Und das war einmal, nachdem er zielgenau in meine Richtung getreten hat, da hab ich zurückgetreten. Und einmal weil er mich gebissen hat. Da war ich dann auch mal ausschweifend. Gerade aber dabei sollte man nicht zu zimperlich sein, vorallem wenn das Pferd absichtlich genau DAS vorhat und durchzieht. Da hört bei mir auch die Freundschaft kurzweilig auf. Im Nachhinein auch gut so. Immerhin in der Herde nichts anderes. Und die halten so einiges aus^^
Noch ne Geschichte zum "Gewalt" anwenden. Eine Trainerin hatte ein sehr schwieriges Jungpferd. Aufmüpfig, Dickkopf usw. Er war sogar irgendwann so weit das er in seinem jugendlichen Leichtsinn meinte, ach so ein zerbrechliches Menschending, das greifen wir mal an! Vorsätzlich. Als es dann soweit kam, das er wirklich im vollen Galopp auf sie zugerannt kam, sie auch nicht von der Stelle weg konnte, nur einen Eimer in der Hand hatte: Musste der Eimer hinhalten. Sie hat in dem Moment einfach nur ihr Leben geschützt und dem Kerl den Eimer über den Kopf gezogen^^ Der war so verdutzt aber gleichzeitig so beeindruckt, das er das nie mehr gemacht hat In dem Fall auch die einzig richtige Entscheidung gewesen. So ein Junghengst der seine Kräfte testet ist nicht ohne. Und im Vollen Galopp mit gebleckten Zähnen, sie hätte das nur schwer verletzt überlebt, wenn überhaupt. Ich erinner da nur gern an die Szene in "Buck", falls die jemand kennt^^
Natürlich bringen auch wir Menschen ein Pferd zu sowas, aber es gibt auch Pferde die von Natur aus einen schwierigen Charakter haben. Da hilft manchmal nur SEHR deutliches Handeln. Gerangel bringt dagegen gar nichts. Wir haben keine Chance im Kampf^^
Als sie zu Anfang anging mir nach dem Aufsteigen in die Beine zu beißen habe ich ihr zu Anfang mit dem Fuß deutlich entgegen gestupst, nicht direkt getreten aber ihr das nur unangenehm gemacht. Mit dem Ergebnis das sie dann qietschend entweder nochmal heftiger beißen wollte, oder gleich auf die Hinterhand gestiegen ist. War also suboptimal. Also habe ich lange Zeit nur Aufstiegsübungen gemacht und das Bein lediglich drüber gelegt und sie dafür gelobt, wenn der Kopf vorn geblieben ist. Dafür aber ein deutliches, lautes Nein gegeben, wenn sie mehr als nur am Bein geschnuppert hat. Bestrafe ich Samira, oder übe zu viel Druck auf sie aus, dann macht's Pony komplett dicht...und neigt dann noch eher dazu zum Beispiel zu steigen oder auszutreten. Positive Bestärkung heißt hier unser Schlüssel...dauert zwar länger, aber ist halt so. ^^
Liebe Grüße Ravi und Samira
~Of Ymir’s flesh,was earth created, formed Midgard for the sons of men~?