Da ich gerade über dieses Video gestolpert bin, wollte ich das Thema hier auch mal zur Diskussion stellen. Die ersten Minuten des Videos, in denen die Operation gezeigt wird, sind ziemlich hart und wer kein Blut sehen kann, sollte es sich besser nicht anschauen!
Das Pferd einer Freundin hat(te) Hufkrebs. Sie haben ihn erst vor knapp einem Jahr gekauft und er hatte im Probleme mit Strahlfäule und dann meinte der Schmied/Tierarzt, dass es Hufkrebs ist. Er war dann ca. 3 Wochen in der Klinik und hatte dann leider sehr lange Boxenruhe Da er natürlich aufgrund der Schmerzen den verletzen Huf nicht freiwillig hergibt musste der Tierarzt ihm den Verband wechseln (ging leider nur mit Medikamente, da es ein Noriker ist und man ihm den Huf nicht einfach so nehmen kann wenn er selbst das nicht möchte). Mittlerweile darf er auch wieder auf den Sandplatz und erholt sich langsam wieder.
jetzt melde ich mich hier auch mal kurz zu Wort, nachdem es um unser eines unserer Pferde in dem Beitrag davor geht
Timon (ein mittlerweile 15 jähriger Norikerwallach) der den "Hufkrebs" hat/hatte ist mittlerweile wieder fast fitt Wir haben ihn letztes Jahr gekauft, bereits mit der Diagnose Strahlfäule (der Vorbesitzer hat keinerlei "Schuld" an dem aktuellen Zustand)...wir dachten uns damals, naja Strahlfäule kennen wir immer wieder von unseren Ponys, das kommt mal vor (vorallem im Frühjahr und Herbst), das bekommen wir in den Griff. Leider war dem nicht so, und unser Timonn war auch nie sonderlich kooperativ was seine hufe angeht ...unser Schmied hat dann nach einiger Zeit den Großen ausgeschnitten und einen alten Abszess gefunden. Also zu der Strahlfäule die immer mal wieder besser und schlechter wurde hatten wir jetzt auch noch das Loch von dem Abszess an genau dem Huf, den er uns eh nicht geben wollt, klar, langsam kamen auch schleichende Schmerzendazu die Schmerzen hat er allerdings nur beim longieren auf dem Reitplatz im Trab geäußert und das auch nicht konstant, sondern immer mal wieder. nach einiger Zeit (ca. 2-3 Wochen) Beobachtung (immerhin wussten wir ja, dass das Loch tief ist und es leichte Schmerzen verursachen kann...weiß jeder von sich selbst der eine Blase am Fuß hat und wir haben auch immer regelmäßig teils mit Kämpfen den Huf kontrolliert) kam dann der Hufschmied und der Tierarzt.
Die Diagnose "Hufkrebs" war natürlich erst einmal ein riesen Schock für uns alle Aber nach Absprache mit dem Tierarzt, der uns bestätigt hat, dass diese Problematik gutartig ist und man es auch annähernd mit einer chronischen Entzündung des Nagelbetts bei Menschen vergleichen kann, haben wir uns für die OP entschieden. Diese OP fand letzen Herbst, genau am 27.10.16 statt und danach waren dreieinhalb Wochen Klinik angesagt... Bei dieser OP wurde ihm gut ein Viertel des Hufes entfernt (jeder der Bilder im Internet googelt weiß dann wie es aussieht...nicht schön ) und ein Verband angelegt, der einmal die Woche bei uns gewechselt wurde/wird.
Nach nun monatelanger Boxenruhe (bedeutet bei uns er darf sich in seiner großen Box bewegen und auf den Sandpaddock davor) hat er seit gestern seine ersten Spezialeisen an den Vorderhufen bekommen. Langsam aber sicher nähern wir uns wieder der vollständigen Genesung
Da das jetzt ein doch sehr langer Bereicht wurde (der trotz allem immer noch abgespeckt ist) möchte ich zuletzt noch etwas sagen: Diese ganze Sache wir als eine Hygieneerkrankung angesehen (bei uns und auch dem Vorbesitzer hatte er mehr als ausreichend Platz und stand sauber). Durch seine Strahlfäule war er wahnsinnig anfällig für so etwas und das Loch des Abszesses war wohl zu guter letzt der endgültige Auslöser für diese gutartig entzündliche Wucherung...natürlich gepaart mit der Pflegeproblematik die wir ja auch noch hatten, wobei da auch ganz klar unsere Gesundheit vorangegangen ist (nicht nur einmal hätte mir dieses 700 Kg Pferd beinahe die Schulter dabei ausgekugelt oder sogar gebrochen...) Das ganze war eine blöde Verkettung von verschiedenen Faktoren und ich möchte dabei keinem die Schuld zuweisen.
Das wichtigste für uns in dieser Zeit, war es dem Pferd so angenehm wie möglich zu gestalten, die Problematik mit einem guten Team aus Hufschmied und Tierarzt in den Griff zu bekommen und nun das Hufegeben zu trainieren.
Wo auch immer Menschen Fußabdrücke hinterlassen, findet man Hufabdrücke an ihrer Seite