Derzeit kommen unsere Pferde stundenweise jeden Tag auf die Koppeln (zum Anweiden). Wir Besis sprechen uns untereinander ab, wer wann raus lässt und wer wann wieder rein holt. Es ist also erforderlich, dass sich jedes Pferd von jedem Menschen anständig halftern und führen lässt. Nun gibt es aber eine Stute, die das nicht mitmacht sondern immer fröhlich herum galoppiert (und die anderen Pferde damit ansteckt). In den letzten Tagen ist das so ausgeartet, dass wir mit Zäunen einen Gang bauen mussten, um die Stute auf ihren Paddock zurück treiben zu können. Alles ziemlich mühselig und für eine einzelne Person fast nicht machbar... die Besitzerin der Stute hat das gleiche Problem. Ich weiß nicht, ob sie aktiv daran arbeitet Bodenarbeit im RoundPen macht sie regelmäßig, auch reiten tut sie.
Habt ihr vielleicht Ideen, wie man die Situation lösen könnte?
Ohje.. das ist echt schwierig... der guten gefällt es auf der koppel definitiv besser. Habt ihr schon mal versucht sie mit Futter zu locken? Ansonsten hätte ich den vorschlag gebracht, erst die anderen Pferde rein zu holen und dann zum Schluss sie. Wenn sie aber die anderen so herum treibt ist das auch nicht möglich...
hm das ist natürlich eine blöde Situation für euch alle. Ich hatte das gleiche Problem mit Wodek als sie im Winter auf der Koppel waren. Hauptsächlich die zwei Wochen nachdem der Schmied da war und wir 3 Stunden für die Eisen gebraucht haben Das hat er mir übel genommen.
Vor 3 Wochen hatte ich zum ersten Mal einen Bodenarbeitstrainer da und er hat mir ein paar Übungen gezeigt (Hinterhand weg...) Seitdem geht Wodek aktiv auf mich zu wenn ich ihn vom Offenstall hole. Letztens hat er sogar sein Abend-Heu stehen gelassen und ist auf mich zu Vielleicht hilft es ja, wenn sie mit einem Trainer zusammenarbeitet und/oder aktiv diese Übungen mit ihren Pferd macht... Sonst kann ich nur Leckerlies empfehlen (auch nicht das beste) oder wenn man das Pferd holen möchte es zunächst ignoriert, ein anderes Pferd in der Nähe streichelt und sich somit unauffällig nähert... Vielleicht klappt das ja...
Es gibt keinen perfekten Reiter Nur ein perfektes Team
Als wir unsere Pferde noch nicht zuhause haben, musste ich mich auf dem Hof zeitweise um bis zu 14 Pferde kümmern, von denen sich auch einige nicht einfangen lassen wollten, gerade auf der Weide ich hab mir da die Freiheit rausgenommen, mit diesen Pferden das "Wer bewegt wen"-Spiel durchzuarbeiten. Das läuft auf der Weide genau wie im Roundpen, nur muss man im Zweifelsfall schnell weite Strecken zurücklegen muss.
Im Prinzip habe ich, wenn eines der Pferde sich von mir abgewendet hat, sofort Druck gemacht und es über die Weide gehen lassen. Dann habe ich mehrere Richtungswechsel gemacht und wenn die sehr gut klappten eingeladen, zu mir zu kommen. Interessant war, dass ich das mit den meisten Pferden nur einmal machen musste und nie mehr Probleme hatte. Nur der Hafi machte immer wieder Ärger auch interessant, dass nur das eine Pferd in Bewegung war und der Rest ruhig blieb, vielleicht weil sich meine Energie auch gezielt gegen ein Pferd richtete und es nicht von sich aus lief.
Ich kann diese Methode als effektiv weiterempfehlen. Aber: ich konnte das nur machen, weil ich einen absoluten Freifahrtsschein hatte! Außerdem hatten die Besitzer einen Vorteil davon, weil ich immer schnell zur Stelle sein konnte, wenn sie selber das Pferd nicht einfangen könnten. Ich würde sowas unter anderen Bedingungen aber nicht unbedingt mit fremden Pferden machen
Da ist meiner Meinung nach aktive Arbeit wichtig. Von Futterbestechung halte ich zwar eigentlich wenig, aber das könnte ja vielleicht klappen. Und dann Desensibilisierung da,ist das Pferd lernt, ein Halfter oder auch nur ein sich nähernder Mensch bedeutet nicht immer, dass man von der Weide geführt wird. Vielleicht auch Klickertraining? Hauptsache, man rennt nicht mit Besen und Schaufeln bewaffnet hinter dem Pferd her, um es müde zu machen alles schon hautnah erlebt...
Pferde sind wie die Wurzel aus -1 : Sie sind komplex und in der Schule lernt man nicht, wie wichtig sie sind.
Opd so ähnlich habe ich gestern ein Spiel mit einem Einsteller pferd gespielt, weil sie Panik vor ihrer regendecke hat... ich hab heute von einer aus dem Stall Lob bekommen das ich wohl die erste sei, die das geschafft hat...
Trotzdem ist es auch in Claudias Fall ein fremdes Pferd und da irgendwie einfach was zu üben und co ist ja auch nicht Sinn und Zweck. Da sollte die Besi sich einen Trainer holen der mit ihr das übt und so regelt. Wenn sich die Stute von ihr ja auch nicht einfangen lässt...
In den 11 Jahren wo ich Reitbeteiligung war, habe ich halt gelernt, das es einem niemand dankt wenn man bei solchen Problemen hilft. Nein ich hab eher das gegenteilige erlebt und war dann die böse deswegen wäre ich da vorsichtig was zu machen...
Zitat von Ronja In den 11 Jahren wo ich Reitbeteiligung war, habe ich halt gelernt, das es einem niemand dankt wenn man bei solchen Problemen hilft. Nein ich hab eher das gegenteilige erlebt und war dann die böse deswegen wäre ich da vorsichtig was zu machen...
Das kann zum einen vorkommen, zum anderen kann ja auch, egal was man macht, dem Pferd etwas passieren. Und aus Besitzersicht würde ich es auch nicht immer so toll finden, wenn jemand an meinem Pferd "herumdoktort". Jaja, Undank ist der Welten Lohn
Aber ein Pferd, dass sich nicht einfangen lassen will, ist auch nicht gut. Gefahrenpotenzial, Stressfaktor, Zeitverbrauch. Ich stimme trotzdem unbedingt zu, dass die Besitzerin da an vorderster Front steht und man nicht einfach so mit fremden Pferden arbeiten sollte
Pferde sind wie die Wurzel aus -1 : Sie sind komplex und in der Schule lernt man nicht, wie wichtig sie sind.
Da geb ich dir schon recht. Und ich bin auch der Meinung die besi sollte da unbedingt etwas tun um es zu ändern. Leider sieht man das oft, das Besitzer solch verhalten als make abtun u d akzeptieren das sie ihr Pferd nicht zum reiten holen können
Wir haben einen ähnlichen Fall mit einer Stute, die sich auf der Sommerwiese einen Spaß daraus macht, vor allen wegzurennen. Alle anderen runterzuführen hat nichts gebracht. Wer-bewegt-wen funktioniert immer sehr gut, ist allerdings sehr sportlich auf der Stutenwiese und wenn man da einmal zu langsam ist, galoppiert die Stute 300m Wiese entlang vor einem weg Tatsächlich gut hat es funktioniert, nachdem mehrere Leute vor mir verzweifelt sind, als ich stur auf den Boden neben der Stute guckend auf sie losmarschiert bin. Sie war total irritiert, nachdem alle sie angeschaut haben, sie gelockt, getrieben, gerufen haben oder sonst was. Sie war total perplex, als ich neben ihr stand und sie plötzlich an den Strick genommen habe. Spätestens nach dem dritten mal funktioniert diese Strategie allerdings nicht mehr, dann weiß sie ja, was kommt
"Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben." Jigoro Kano
Ich habe gestern mit der Besitzerin der Stute über das Problem gesprochen und sie meinte nur "Naja, du musst dich ganz vorsichtig ran schleichen...." Ahja als ob wir das nicht versucht hätten.... eine Lösung gibt es also immer noch nicht.
Joker rennt auch manchmal weg,wenn er mich mit dem Halfter anmarschieren sieht Ich habe das Problem wie bei der Bodenarbeit angegangen, und ihn während dem Weglaufen zu mir 'reingeholt'. Ich habe also so getan als würde ich ihn um mich herumschicken und dabei gezielt seine Hinterhand weggeschickt bzw. auch darauf zugelaufen. Zack, Pferd dreht sich in meine Richtung und ich drehe mich sofort um und laufe langsam los. Er folgt und ich kann ihn mit ein paar Abkürzungen (zb kleine Kurven) 'einfangen'. Hört sich lange an, dauert aber nur 2/3 Minuten. Zur Hilfe kann man sich ja zb einen Stick/Gerte mitnehmen. Vielleicht kann die Besitzerin es ja mal so probieren. (Vorrausgesetzt das Pferd kann diese Übung auch bei der Bodenarbeit) Hoffe ich konnte helfen und habe nicht zu umständlich erklärt
Öhm... unverändert allerdings wird es inzwischen so eingerichtet, dass ausschließlich die Besitzerin der Stute oder ihre Tochter das Pferd einfangen müssen, damit niemand sonst Stress damit hat.
Die ersten Tage auf der Sommerwiese hat Schimm sich jetzt einen Spaß daraus gemacht, wegzulaufen, wenn jemand anderes als ich ihn reinholen wollte Bei mir kam er direkt auf Zuruf Zugegeben, ein bisschen stolz war ich schon, als er, nachdem niemand ihn bekommen hat und ich dazu geholt wurde, ich ihn nur angucken musste und eine einladende Geste machen musste, damit er brav zu mir und ohne Halfter und Strick zum Tor mitkommt Neulich wollte er es einmal bei mir probieren, da ist er aufs Rufen nicht gekommen und als ich fast bei ihm war, wollte er lostraben. Ich habe ihm "Steh!" zugerufen und siehe da, er hielt an, drehte sich zu mir und kam auf mich zu So lustig das die ersten Tage auch war und so süß ich das fand, dass er nur zu mir kam: Auf Dauer sollte er sich das natürlich nicht angewöhnen, daher muss ich das mal genauer beobachten. In der ersten Woche auf der Sommerwiese mache ich mir aber mal noch keine zu großen Gedanken darum. Die Pferde sind alle noch etwas aufgedreht und freuen sich, endlich wieder auf der Wiese zu sein. Schimm darf inzwischen den ganzen Tag auf die Wiese, er hat sich gut an das frische Gras gewöhnt, daher denke ich auch, sollte die Aufregung über die Wiese bald abflauen. Was ich mache, sollte er weiterhin vor anderen weglaufen, weiß ich allerdings nicht. Ich kann ja schlecht, jeden, mit dem man sich zum Reinholen abspricht, dazu verdonnern, mit uns Bodenarbeit zu machen
"Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben." Jigoro Kano
Ohja... einige Besitzer und ihre Pferde... wenn sie da nichts daran ändern möchte, dann muss sie wohl jetzt in den sauren Apfel beißen und selber immer ihr Pferd einfangen. So hätte ich das auch geklärt. Ist das der Grund warum es gerade Streitigkeiten bei euch in der Stallgemeinde gibt (falls ich fragen darf)?
Ich kann da nur OPD zustimmen, mit dem "Wer bewegt wen". Ich hatte da auch so einige RBs und je größer die Koppel desto schwieriger ist es natürlich, aber hilft dann wirklich. Wenn die Koppel zu groß ist, hilft es, wenn mehrere Leute sich zum Treiben auf der Koppel verteilen. Einer sollte dann natürlich das Heranholen übernehmen und die Anderen sind dann nur zum schicken zu dieser Person da. Hat so immer sehr gut geklappt und je nachdem wie das bei dem Pferd gefestigt ist, dauert es eine Weile, aber es verbessert sich.
** At the End of the Day, your feet should be dirty, your hair messy and your eyes sparkling **