Seit etwa 2 Monaten versuchen wir, Twisters Muskulatur aufzubauen und in Form zu bringen. Das machen wir (also meine RB und ich) mit abwechslungsreichem Training und viel Reitunterricht. Twister läuft auch schön locker in guter Selbsthaltung (aktive HH, Ohren auf Wiederristhöhe, Nase leicht vor der Senkrechten). Es kommt eher selten vor, dass er sich mal verspannt oder gar den Rücken weg drückt. Insgesamt hat er auch schon ordentlich aufgebaut. Hals, Schultern und Hinterhand sind deutlich muskulöser, aber am Rücken hapert es gewaltig da passiert einfach gar nichts! Wenn man mal ohne Sattel drauf sitzt, spürt man sehr deutlich seine Wirbelsäule. Rein optisch fällt das nicht so auf. Als ich vor ein paar Wochen die Osteopathin da hatte, hat sie im Rücken nichts gefunden. Also keine Verspannungen oder so. Einen Termin zur Sattelkontrolle habe ich bereits vereinbart. Auch die Osteo kommt nochmal wieder. Beides etwa in 3 Wochen.
Habt ihr vielleicht noch Ideen, was man im Training einbauen könnte, um gezielt den Rücken zu stärken?
Geeignet ist alles, was die Hinterhand schön aktiviert. Longe und Doppellonge, nach Möglichkeit sogar auf einem Platz, wo es bergauf und bergab geht. Trabstangen und Cavalettis, ggf auch an der Longe, sind auch super. Beim Reiten viele Übergänge und quasi "Ziharmonika-Reiten", also ein stetiges Wechseln zwischen Vorwärtsabwrts und "Versammlung". Gerne mit Tempiwechseln. Schimm hat z. B. vor allem durchs Springen Rückenmuskulatur aufgebaut. Die Physiotherapeutin der Stute meiner Freundin empfiehlt auch das Rückwärtsrichten hangaufwärts.
"Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben." Jigoro Kano
Ich habe die Erfahrung gemacht, das gerade Longe (ordentliches longieren, mit richtig Arbeiten, Tempi-Wechsel, Gangartenwechsel) und Doppellonge (ehr nach FM als die alternative Methode), Zirkuslektionen und Longieren mit mini-Sprüngen (Parelli macht das glaube ich auch, über Tonnen). Ich hab mit 2 Galoppstangen gegenüberliegend auf dem Zirkel angefangen, dann mit der zeit immer höher gebaut, das fördert die Popo-Muskeln und dementsprechend auch den Rücken. Ich komme ehr aus der Englischen reitweise und dort gibt es bei wenig Rückenmuskeln oft Probleme mit dem Sattel. Ich weis nicht wie das bei den Westernsätteln ist, aber wenn die engl. Sättel zu eng sind und zu hart gepolstert atrophieren die Muskeln darunter. Momentan reite ich eine Schuli-Stute die nach einer Kolik im letzten Winter so massiv abgebaut hatte das die kaum noch Rückenmuskeln hatte und vom Trapezmuskel gar nicht zu reden, dazu einen hohen Wiederrist und nen beginnenden Senkrücken. Ich hab mir von Barefoot das Ride on Pad Physio geholt und reit die Madam damit, seit dem sie nicht mehr mit ihrem absolut unpassendem Sattel und dem Pad geritten wird hat sie innerhalb kürzester Zeit guut aufgebaut. Zusätzlich mach ich natürlich Longe, Bodenarbeit und Berg-aufgeh Training!
Die Übungen hören sich prima an! Wir werden einiges davon ins Training einbauen
Den Sattel lasse ich demnächst kontrollieren (bei Westernsätteln ist das leider etwas schwieriger, deswegen gibt es nicht viele Sattler, die das machen), aber ich rechne eigentlich nicht damit, dass er absolut unpassend ist, weil die Osteo ja nix gefunden hatte
Was Hinweise der Osteo zum Sattel angeht, wäre ich vorsichtig. Meine Freundin hat da auch eine ganz tolle Dame, die ihren Job auch super macht, aber als es ums Thema neuer Sattel ging, konnte man ihre Beurteilung leider echt vergessen. Sie kann zwar beurteilen, ob sich die Muskulatur verändert hat o.ä., aber davon, ob ein Sattel richtig liegt oder nicht, hatte sie weniger Ahnung als ich - und das soll schon was heißen! Muskuläre Veränderungen treten bei manchen Pferden sehr spät auf, oder sie laufen lange Zeit mir unpassendem Sattel, ohne dass sich irgendetwas zeigt.
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Doch, habe schon verstanden, dass bei euch der Sattler kommt Wollte nur ganz allgemein die Erfahrung mit der Osteo teilen, weil ich auch schon von einigen Leuten erlebt habe, dass sie einen Sattel vom Sattler zur Probe bekommen haben und dann ihre Osteo um eine Beurteilung gebeten haben. Das fand ich eher suboptimal
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So, nun hat der Sattler sein Urteil abgegeben: Sattel passt nicht Er drückt beidseitig der Wirbelsäule in den Muskel, was den Muskelaufbau unmöglich macht. Daher werden wir in nächster Zeit erstmal mit Reitpad unterwegs sein, bis ich mir Gedanken über einen neuen Sattel machen kann (im Moment habe ich noch zu viel anderes um die Ohren). Heute Abend kommt die Osteo.
Mh, ärgerlich ist natürlich, dass mit einem neuen Sattel auch entsprechende Kosten auf dich zukommen, auch wenn du den alten Sattel verkaufen kannst. Auf der anderen Seite würde ich sagen, kannst du das auch positiv sehen. Besser so und man entdeckt sofort, wo das Problem liegt, als wenn es an einer anderen Stelle liegen würde und man sucht monatelang und doktort rum ohne Ergebnis. Als die Stute meiner Freundin keinen passenden Sattel hatte, hat meine Freundin drei Monate lang strickt Longe, Bodenarbeit und ganz viel Rückentraining mit ihr gemacht. Höchstens mal ein Ausritt mit Pad, sonst ging es nur darum, den Rücken aufzubauen. Letztlich war das genau die richtige Entscheidung, bevor der neue Sattel gekommen ist. Das Pferd hat sich körperlich so verändert, dass ein Sattel, der ihr vor diesen drei Monaten gepasst hätte, nach diesen drei Monaten nicht mehr ideal gewesen wäre. Hatte also auch positive Seiten, die Zeit ohne Sattel
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Die Osteo hat übrigens nichts dramatisches gefunden. Ein paar kleine Verspannungen im Genick und Kreuz-Darmbein, aber sonst alles ok. Vom Sattelkauf hat sie vorerst abgeraten, weil Twister erstmal ein bisschen aufbauen muss, bevor man da wieder einen Baum drauf legt. Also liege ich mit dem Reitpad gar nicht so verkehrt.
Da ich mein Pony nicht reite mache ich alles vom Boden. Wir haben Glück das wir in einem bergigen Gelände "wohnen". Wir nehmen Berge und Steigungen mal im Schritt oder Galopp. Rückwärts richten (auch gerne mal eine kleine Anhöhe rauf oder runter. Führen /folgen in Stellung. Arbeiten an Seitwärtsgängen und natürlich auch Stangen in unterschiedlicher Höhe. Dadurch hat sich das Pony positiv entwickelt.