Als wir Merlin gekauft haben und am neuen Stall waren, wurde ich gefragt, was Merlin zu fressen bekommen soll. Ahm… ja…. Keine Ahnung… Heu? Kraftfutter? Was frisst denn ein Pferd? Naja fressen tun die viel, Kaltblüter essen sogar nahezu ALLES Hab der Stallbetreiberin (SB) da einen Freibrief gegeben und ihr die Entscheidungsgewalt überlassen. Das kann es ja aber nicht sein. So ahnungslos wollte ich nicht bleiben und so haben Flo und ich einen Futtervortrag besucht und uns mal aufklären lassen, was ein Pferd eigentlich braucht. Die Erkenntnisse aus dem Vortrag, sowie meine eigenen Erfahrungen, vor allem in Bezug auf die Fütterung von stoffwechselerkrankten Pferden, möchte ich hier mit euch teilen.
Allgemein zur Fütterung: 1. Pferde sind Dauerfresser und daher sollten übermäßig lange Futterpausen vermieden werden. 2. Raufutter ist das A und O. Heu (für Allergiker nasses Heu) und Stroh sollte ein Pferd immer zur freien Verfügung haben. Bitte tut euren Pferden nicht Heulage oder Silage an, das ist meiner Meinung nach kein Pferdefutter! 3. Zink ist für die meisten Stoffwechselvorgänge notwendig, also sollte man dafür sorgen, dass das Pferd keinen Zinkmangel hat. Bei uns in Bayern (und auch in den meisten anderen Regionen in Deutschland) sind die Böden z.B. sehr Zink- und Selenarm, daher ist das bei der Mineralfutterversorgung zu berücksichtigen. 4. Kraftfutter sollte der Leistung angepasst werden, scheut euch nicht auch mal auf „natürliche“ Futtermittel wie Hafer, Gerste oder Mais zurück zu greifen. Wenn ihr ein Müsli füttert, dann macht euch mal die Mühe und lest euch die Zusammensetzung durch, gleiches gilt für Pellets. In vielen ist echt Müll drin und ein Haufen Zucker, das schmeckt den Pferden, keine Frage, aber ein kleines Kind wird auch zu einem Lolli nicht „Nein“ sagen! 5. Lasst ab und zu mal ein Blutbild machen, um ggf. einen Mineralmangel festzustellen und entgegenzuwirken.
Es steht sogar im Gesetz, dass man sich zum Thema Fütterung ausreichend zu informieren hat! §2 Tierschutzgesetz Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, 1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen, 2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden, 3. muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.
Schlussendlich ist man „nur“ seinem Freund und Partner Pferd Rechenschaft schuldig! Also schaut euch an, was euer Pferd zu fressen bekommt und informiert euch, was in eurem Stall gefüttert wird!
Das mir mein Pferd das liebste sei, sagst du o Mensch sei Sünde! Mein Pferd bleibt mir im Strurme treu, der Mensch nicht mal im Winde!