komme grade vom Stall und bin etwas ratlos. Wie Ihr ja vielleicht in meiner Vorstellung gelesen habt, habe ich ja ein "kleines Handicap-Pferd". Besonders ihr Auge hat mich ja schon einiges an Geld und Nerven gekostet. Seit kurzem ist es wirklich kein schöner Anblick mehr. Es ist grau-grün verfärbt und eingefallen. Und da heute der Tierarzt zu einem Sammeltermin da war, hab ich ihn mal drauf gucken lassen. Fazit: Da ist nichts mehr zu machen, ist austherapiert. Hab ich mir ja auch fast schon gedacht. Jetzt kam zur Sprache es rausnehmen zu lassen um sie von eventuellen Schmerzen zu befreien. Ich bin mir allerdings nicht sicher ob sie welche hat. Irgendwie glaube ich schon, aber sicher bin ich mir eben nicht. Sie frisst ganz normal, hat allerdings trotzdem Körperlich abgebaut. Ob das ein Zeichen sein kann? Des Weiteren fällt es ihr seit neuestem schwer mal still zu stehen (z.B. wenn der Hufpfleger kommt) da benimmt sie sich eher wie 2, statt 20.
Meint ihr, dass könnten Anzeichen sein? Oder habt ihr Tipps wie ich es beurteilen könnte?
Puh... das ist schwer zu sagen. Was ich dir raten könnte, wäre einfach mal zurück zu denken wann es angefangen hat das sie abbaut und nicht mehr still stehen kann. Das klingt schon als hätte sie irgendwie Stress, was ja auch auf schmerzen basieren kann. Hat sich an ihrem Umfeld etwas verändert? Das kann natürlich pferde mit so einem Handicap auch aus der Bahn werfen... ich denke wenn du das alles mal in ruhe durch denkst wirst du die richtige Entscheidung treffen Hat der Tierarzt auch etwas zum Thema Narkose gesagt? Das sollte man auch mal angesprochen haben, wie sie denn die Narkose verkraften würde. Man hört ja öfters das bei älteren Tieren das oft problematisch werden kann...
Ich bin der Meinung, dass es Zeitlich schon zusammenhängen könnte. Daher kam ich auf den Gedanken. Das Umfeld hat sich in letzter Zeit nicht geändert. Wir sind zwar noch nicht ewig an diesem Stall (seit Juni 2016 und die Herde ist seit der Zeit auch unverändert) aber die Probleme sind erst kürzlich aufgetreten. Ja, das Thema Narkose hat er angesprochen. Da sie ja nicht mehr so ganz jung ist. Er meint, da es für sie schonender ist würde er die OP am Stall und im Stehen vornehmen wollen. So hätte sie nicht den Stress einer Vollnarkose und eines Klinikaufenthalts. Damit hätte er ja vielleicht nicht ganz unrecht aber was ich davon halten soll, weiß ich nicht so genau. Andererseits gibt es ja auch Kastration im Stehen, oder macht man das nicht mehr? (Sorry, hab nur Stuten)
Also wir haben einen 25jährigen Haffi am Stall, der vor fast zwei Jahren genau das gleiche Phänomen hatte. Das Auge hat sich immer mehr verändert und obwohl er jetzt erstmal nicht leidend wirkte, ging es ihm immer schlechter, er hat abgenommen etc. Das Auge wurde herausgenommen und kurz darauf war er schon wieder am Stall und obwohl die OP erst wenige Tage her war, ist der alte Mann richtig aufgeblüht und wollte schon mehr Bewegung, als er haben durfte. Heute sieht er fitter aus, als viele jüngere Pferde und ist Schimms zuverlässigster und geländersicherster Ausreitpartner
"Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben." Jigoro Kano
Zu dem Problem selbst kann ich leider nichts sagen, aber ja, es gibt noch Kastrationen, die im Stehen mit örtlicher Betäubung durchgeführt werden. Wenn dein TA meint, er könne das auch mit dem Auge so machen, wäre das aus meiner Sicht auf jeden Fall die bessere Wahl, weil deutlich stressfreier für's Pferd
Ich hatte lange Zeit ein RB-Wallach, der auf einem Auge blind war. Die Besitzer haben das Auge auch drin gelassen, weil sie ihm die OP ersparen wollten und es ihm augenscheinlich ja gut ging. Allerdings hat sich irgendwann das Auge entzündet Die Besitzer haben nicht lange gefackelt und ihn in die Klinik gebracht zur Entfernung des Auges, blind war er da ja eh schon, also wäre es ja kein schock auf einmal nix zu sehen. Im nachhinein vermuten sowohl die Besitzer als auch ich, dass er schmerzen hatte und wir es nur nicht wahrgenommen haben, denn er war nach der OP wie ein neues Pferd und das bei seinen mittlerweile 19 oder 20 Jahren. Er hat sich nach der OP so zum positiven entwickelt, dass ich mit ihm sogar (auch auf seiner blinden seite) freiarbeit machen konnte und wir auch ein paar gymnastiksprünge überwunden haben. die wunde war auch nach ein paar wochen verheilt, natürlich sieht es etwas gruselig aus, so ein pferd ohne auge, aber in diesem fall war es die beste entscheidung!
Das mir mein Pferd das liebste sei, sagst du o Mensch sei Sünde! Mein Pferd bleibt mir im Strurme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
Danke für eure Antworten. Sie bestärken mich in meinen Gedanken. Blind ist sie ja auf dem Auge auch schon. Das merkt man, wenn man mal auf der Seite neben ihr steht...da kriegt man schon mal ihren Schädel gegen den Kopf. Von daher wäre es für sie wohl keine Umstellung. Nur ihre Optik für uns Menschen. Aber ihr ist es ja auch egal wie ich aussehe, ob ich mal nen Pickel hab oder meine Nase zu groß ist. Daran sollte ich mir ein Beispiel nehmen.
Ich kann mir nicht vorstellen wie schierig diese Entscheidung für dich sein muss, aber ich glaube ich würde das Auge entfernen lassen. Es könnte sich immer entzünden und wenn du sie im Stall dafür stehen lassen kannst und die Narkose passt wäre es natürlich super. Ich drücke euch die Daumen dass alles bald wieder besser wird
Es gibt keinen perfekten Reiter Nur ein perfektes Team
Jetzt bin ich neugierig... was ist aus der Sache geworden?
Wir hatten mal ein Pferd am Stall, dem auch ein Auge fehlte, weil die Mutter es als Fohlen getreten hatte. Als ich es kennen lernte, fiel das fehlende Auge erst auf den zweiten Blick auf, da die Augenhöhle komplett mit Fell zugewachsen war. Deshalb würde ich mir über die Optik auf lange Sicht keine Gedanken machen.
Bisher ist noch nichts passiert. Ich war mir ziemlich sicher, ich würde es rausnehmen lassen. Aber seit 2-3 Tagen sieht es wieder etwas besser aus. Es ist wieder weiter offen und auch nicht mehr soo eingefallen. Ich werde es noch etwas beobachten. Ist ja auch eine endgültige Entscheidung wenn es erst raus ist gibt es kein zurück mehr. Außerdem haben wir eh noch eine Wartefrist weil das liebe Frauchen es verschwitzt hat die Tetanus-Impfung rechtzeitig machen zu lassen. Also muss die jetzt erst aufgefrischt werden, vorher würde der TA auch nicht operieren wollen.
Hatte vor vielen Jahren am Stall auch mal ein einäugiges Pferd, da war die Augenhöhle auch komplett mit Fell zugewachsen aber es war eben ein tiefes Loch. Der Anblick war nicht besonders schön aber der Mensch ist ja ein Gewohnheitstier.
Meine Stute ist auch auf einem Auge blind und ich habe schon einmal einen Augenspezialisten drüber schauen lassen. Er hat mir gesagt, dass das Auge so wie es bei uns aktuell ist, drin bleiben kann (es ist jetzt trüb und schon deutlich kleiner als das "normale Auge"). Aber es ist möglich dass es irgendwann mal "ausläuft" durch den fehlenden Augendruck und/oder eine Entzündung kommt...oder Schmerzen entstehen. Dann muss man es entfernen lassen.
Aber wann hat das Pferd denn Schmerzen damit? Ich finde das auch sehr schwer zu beurteilen... Ich denke eigentlich jeden Sommer an eine Entfernung, allein schon wegen der mistigen Fliegen! (Fliegenmaske ahoi!)
Ich denke früher oder später kommt es auch auf uns zu.