Vor Jahren habe ich mal eine Doku über ein Mustang Makeover in Amerika gesehen. Dabei ging es darum, dass auf den gegebenen Flächen mittlerweile zu viele Mustangs leben, der Bestand muss reduziert werden - Als Lösung hat ein Verein mehrere Mustangs gekauft und sie für eine gewisse Zeit Pferdetrainern / Ranchbesitzern zur Verfügung gestellt, die die Mustangs ausgebildet haben. Am Ende dieser Zeit wurden die Pferde von den Ausbildern auf einem Turnier vorgestellt und versteigert. Von dem Geld konnten dann die nächsten Mustangs "frei" gekauft werden und so weiter ....
In diesem Jahr findet ein solches Event erstmals in Deutschland statt! 15 Mustang-Stuten wurden nach Deutschland gebracht und in die Obhut von verschiedenen Trainern gegeben. Letztendlich werden die Pferde in Aachen versteigert. http://www.mustangmakeover.de/
Ich hab irgendwann mal eine Dokumentation über ein amerikanisches Gefängnis gesehen, in dem die Insassen an verschiedenen Programmen teilnehmen mussten. Unter anderem gab es auch ein Programm, in dem Mustangs ausgebildet wurden. Die Insassen, die diesem Programm zugeteilt wurden, hatten teilweise noch nie Kontakt mit einem Pferd und es war erstaunlich zu sehen, was sie mit ihrem Schützling erreichen konnten und wie stark die Bindung insbesondere bei denen würde, die der Arbeit mit einem Pferd erst ablehnend gegenüber standen. Auch diese Mustangs wurden am Ende versteigert und viele Insassen haben ihre Schützlinge von ihrer Familie oder Bekannten ersteigern lassen, um sich nicht von ihnen trennen zu müssen.
Bei dem deutschen Event stellt sich mir hauptsächlich die Frage, warum es sich ausschließlich um Stuten handelt. Viele sehen es glaube ich als kritisch, die unausgebildeten Pferde auf den Transport zu schicken. Das ist auch die größte Kritik, die ich anbringen kann. Die Pferde werden ja wohl auf den Transport vorbereitet, kommen dann aber noch relativ scheu in Deutschland an. Das ist irgendwie unstimmig. Ansonsten finde ich es gut, dass demonstriert wird, was man mit einem Wildpferd in so kurzer Zeit erarbeiten kann. Das inspiriert sicher auch viele, mit ihren eigenen Pferden entsprechend zu arbeiten. Ähnlich wie bei Hunden kann man allerdings auch das Argument einbringen, dass es schon genügend Pferde in Deutschland gibt, die ein angemessenes Zuhause brauchen, und man nicht noch Pferde importieren sollte. Auch da bin ich eher kritisch, kann mich aber noch keinem Standpunkt so richtig zuordnen.
Pferde sind wie die Wurzel aus -1 : Sie sind komplex und in der Schule lernt man nicht, wie wichtig sie sind.
Da verfolge ich Tanja und Bettina aber auch Sandra Schneider auf YouTube. Ehrlich gesagt weiß ich noch nicht, was ich davon halten soll. Es ist schon ein starker Einschnitt in das Leben eines Wildpferdes gefangen genommen zu werden, eben schnell mal gelernt was ein Halfter ist, dann ab aufs Flugzeug und in einem anderen Land raus kommen. Anderes Klima, anderes Futter usw...
Wenn man aber bedenkt, daß in Amerika ihr Leben wahrscheinlich bald ein Ende hätte, ist es vielleicht doch besser. Zum Thema, es gibt schon genügend pferde in Deutschland : gibt es nicht von allen Tieren zu viele?
Was ich bloß irgendwie blöd finde, ist das sie versteigert werden. Jetzt lernen sie in den drei Monaten Stabilität und fassen vertrauen, dann heißt es wieder verladen und neues Zuhause, neue Leute. Ob das alle so gut verkraften
Ich finde das Projekt sehr interessant, vor allem auch die Herangehensweise der unterschiedlichen Trainer. Einige Pferde sind ja auch wirklich sehr scheu, wogegen es bei anderen sehr schnell zu klappen scheint.
Ich denke nur das viele Trainer selbst auf die Pferde bieten werden, da man ja doch in der Zeit sehr zusammenwächst, bin ich mal gespannt. Selber so einen Mustang leisten können sich bestimmt nicht viele, soweit ich weiß gehen die Gebote mit 5000 Euro ca. los (ohne Gewähr).
** At the End of the Day, your feet should be dirty, your hair messy and your eyes sparkling **
Ich bin aktuell noch skeptisch. Ich verfolge das Pfojekt bei Sandra Schneider und finde es gut das die Pferde eine Chance bekommen da sich eben viel in Amerika verändert. Auf der anderen Seite stelle ich mir die Frage was dann mit den Pferden passiert. Wenn sie in ein gutes Zuhause kommen (evt bei dem Trainer selbst) ist es natürlich perfekt. Aber was passiert wenn sie wieder in die USA z.b. kommen oder hier in Deutschland an den falschen Mann? Dann war alles umsonst und die Pferde haben mehr stress und Probleme als vorher.
Grundidee finde ich gut, aber es wird sich zeigen was aus den Pferden wird wenn das Projekt vorbei ist
"Pferde brauchen Geduld. Wenn man sich benimmt, als hätte man nur 15 Minuten Zeit, dann braucht man einen Tag. Benimmt man sich aber, als hätte man einen ganzen Tag Zeit, dann braucht man nur 15 Minuten.“ Monty Roberts
Nun steht das Mustang Makeover ja schon kurz bevor. Ich werde als Helfer Samstag und Sonntag dort arbeiten. Was ich genau mache weiß ich leider immer noch nicht... ich werde jedenfalls berichten, in so weit ich denn etwas mitbekomme
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Es ist jetzt zwar doch schon eine Weile her, aber ich dachte ich schreibe noch ein paar Zeilen dazu, da ich ja als Volunteer vor Ort war.
Die Stimmung unter den Mitarbeitern war auf jedenfall sehr nett, alle wurden sehr lieb aufgenommen und uns wurde auch genug Zeit gegeben sich die Shows anzugucken. Klar war es auch teilweise sehr chaotisch, da es eben das erste MMO war und man wohl doch nicht so auf alles vorbereitet war, wie man es sein sollte. Auch die Veranstalter, Michael und Silke Strussione waren sehr nett und gar nicht abgehoben (wie sie teilweise ja doch oft dargestellt werden). Die Trainer waren alle sehr nett und natürlich, ich fand es klasse, dass man ihnen während dem MMO so Nahe kommen konnte. Alle haben ja auch neben den Mustangs kleine Vorträge bzw Trainingseinheiten gezeigt. Man hat allen auch schon sehr die Wehmut angemerkt, dass die Mustangs jetzt versteigert werden, umso mehr haben alle mitgefiebert, wenn ein Trainer das mitbieten angefangen hat. Zum Glück haben diese Trainerinnen auch alle ihren Mustang behalten können.
Kritikpunkt war klar die "Turnier"bewertung der einzelnen Trainer. Bernd Hackl hat zum Beispiel auch ein Interview gegeben, dass er unter diesen Umständen nicht nochmal teilnimmt, da ja der eigentliche Sinn hinter der Veranstaltung auch war, dass PRO Pferd, weg vom Turnier gedacht werden soll... es ja dann aber doch so aufgezogen wurde. Zwar muss ich sagen, dass bei mir dennoch kein Turniergedanke aufkam, da viele Trainer auch ihre Pferde aus dem Finale zurückgezogen haben, aber die Bewertung war eben da.
2018 gibt es ja nun wieder ein MMO, mal sehen wie es dann weiter geht. Diesmal werden auch Wallache rübergebracht.
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