Ich weiß nicht, ob ich unbedingt in diesem Forum richtig bin, aber ich versuchs mal.
ich bin neu hier und ich bin nach 15 Jahren Auszeit wieder am Reiten. Hatte vorher nur 5 Jahre Reitunterricht.Ich darf den 26-Jährigen, recht triebigen, aber absolut lammfrommen, Islandwallach meiner Bekannten reiten, die auch Reitunterricht gibt. Er hat nun die Diagnose Cushing. Meine Bekannte meint, ich bin soweit, eine Reitbeteiligung zu haben - ich würde bereits gut genug reiten. Aber ihr Pferd und das ist leider so, hat sehr abgebaut und da möchte sie erstmal verständlicherweise niemanden mehr drauflassen. Daraufhin habe ich jetzt nach Reitbeteiligungen bzw. Pflegebeteiligungen gesucht und ich bin aber mit Anfang 30 und zwei Kindern natürlich nicht ganz so flexibel. Ich habe nun einige Besichtigungen hinter mir, von Haflingern bis 1.80 Warmblüter und etwas richtiges auf Anhieb habe ich einfach nicht gefunden. Im Alter von 8-24 Jahren war alles dabei.Nun habe ich mir gestern 11 jährige Warmblutstute mit Spat angeguckt. Sie ist wenig ausgebildet, also nur Freizeitpferd, aber soll absolutes Verlasspferd sein - im Sattel.
Ich finde sie toll, weil sie absolut nicht abgestumpft ist und man merkt, dass sie mit ihren 11 Jahren noch nicht viele Reiter „er-tragen“ musste. Sie ließ sich beim Führen von mir korrigieren, ohne blöd zu werden. Aber, und das ist mir bewusst, habe ich sie erst einmal gesehen. Und ich konnte sie wegen dem Wetter nicht reiten. Ich habe dennoch einen ersten Eindruck von ihr gewinnen können.
Ich bin per se nicht unbedingt unsicher im Umgang mit Pferden (von der Weide holen, putzen, trensen, satteln, kein Problem) und lasse mir auch nichts gefallen wie zb schuppern. Beim losgehen von der Weide musste ich kurz rucken und als sie einen Schritt gemacht und sie somit sich in Bewegung gesetzt hat, habe ich den führstrick direkt locker gelassen und sie neben mir auf Schulterhöhe mit durchhängendem Strick laufen lassen. Nach mehrmaligen, zufälligem Abfragen, in dem ich entweder „Brrrrt“ gemacht habe oder stehen geblieben bin, war sie aufmerksam und mehr bei mir. Und dann kam es. Ich habe direkt bemerkt, dass etwas für sie unheimlich gruseliges sein musste. Sie riss den Kopf hoch und prustete. Ich bin nach kurzem gucken weiter gegangen,weil ich einfach nicht sofort erkennen konnte was es war, was sie so beunruhigte und es in meinem Augen nicht so wild sein konnte. Wir waren auf der Straße, rechts und links gut einsehbares flaches Gelände. Sie war dabei absolut händelbar und ging mit mir weiter, prustend und hohem Kopf. Die Besitzerin griff ein und ich dachte mir so: gut, es ist ein guckiges Pferd. Aber das ließ mich zweifeln, ob sie nun etwas für mich ist, weil ich nicht einschätzen kann, ob die Situation noch harmlos war, wenn die Besitzerin so reagiert. Die Besitzerin ging mit ihr zu einer Pfütze,die Stute schaute es sich an, scharrte mit den Hufen und lief dann weiter und kaute ab. Ich glaube, wenn ich gewusst hätte, was denn nun das Gruselige war, dann hätte ich es auch so gemacht.
Ich habe am Montag das Probereiten, weil das Wetter wie oben gesagt für den Platz zu mies war. Leider muss ich dann mit meinen Kindern kommen und bislang hatte das bei den anderen Besichtigungen gut geklappt, wenn ich auf dem Reitplatz geritten bin und beide Kinder hinter der Bande gespielt haben. (Vielleicht können andere Mütter mir ja Tipps geben?)
Da ich nun weiß, dass es sich hierbei um eine sensible Stute handelt, würde ich wie folgt an die Situation mit den Kindern, tragetuch und Kinderwagen herangehen. Zuerst werde ich die Stute mit meinem Kleinen und dem tragetuch vertraut machen und danach würde ich ihr den leeren Kinderwagen zeigen, den sie ebenfalls beschnuppern darf. Beim Putzen zeige ich ihr nach und nach all meine putzsachen und lass sie dran riechen. Mein Kind wird dann mal im tragetuch und im Kinderwagen sein.
Auf dem Platz würde ich nochmal führtraining machen und an der Hand die bodenstangen/Pylonen zeigen und den am Bande stehenden Kinderwagen. Wenn sie unten auf mich vollkommen konzentriert ist und gut reagiert, dann würde ich mich drauf setzen und reiten. Ich weiß nicht, ob es mit dem Spat gut geht, aber ich würde bei meinem Probereiten bodenstangen in Schrittlänge 0,80 m legen und vier Pylonen für den Zirkel stellen. Damit ich sie kopflich beschäftige und ich dabei Sachen abfragen kann. Ich weiß nicht unbedingt, ob das ins Probereiten gehört, aber nur Bahnfiguren zu reiten wird langweilig und enge Wendungen wie Volten sind durch den Spat bestimmt nicht möglich. Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege.
Ich bin mir schon sehr sicher, dass sie eine tolle Stute ist und, sofern man sie für sich gewinnen kann, auch bestimmt eine prima Partnerin ist. Am Anfang würde ich nicht den Fokus auf das Reiten legen, sondern von unten mit bspw. erweitertem Führtraining ihr Vertrauen gewinnen. Ich denke mal, dass sie mich einfach öfters sehen und mit mir zu tun haben muss. Ich habe zwar ‚wenig‘ Erfahrung und muss an mir arbeiten, aber es eilt ja nichts und die Zeit kann man sich ja nehmen. Natürlich kann man geübter im Umgang mit Pferden sein und werden, wenn man mit sich mit ihnen beschäftigt. Und reiten lernt man durchs reiten. Es gäbe da ja zudem auch die Möglichkeit Reitunterricht zu bekommen.
Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir Tipps für den Umgang mit sensiblen Pferden und wie ich die erste Zeit mit ihr gestalten könnte geben könntet. Vielleicht auch eine Einschätzung, ob eine Reitbeteiligung als Mutter langfristig machtbar ist (ich bitte um Erfahrungsaustausch) und die Stute überhaupt das richtige für mich ist und ich doch lieber weiterhin nach einem Selbstläufer suchen soll. Ich bin für Denkanstöße dankbar.
Hi, Ich habe auch eine mega sensible Stute und mit ihr habe ich die ersten 3 Monate nur bodenarbeit im round Pen gemacht. Da habe ich frei mit ihr angefangen und dann mit der Zeit halt horsemanship gemacht und darauf das Reiten aufgebaut.
Mittlerweile haben sich meine Ansichten was das Training angeht komplett geändert und somit eben auch der Umgang. Mein Sohn ist 1,5 und wenn ich ihn dabei hab kann ich zu 1000% nichts mit Ronja machen. Ronja darf bei mir eh Pferd sein. Wenn ich alleine im Stall bin ( ohne kind) setze ich mich lieber auf die koppel, wir machen Fellpflege oder bisschen frei, was sie gerade anbietet. Manchmal gehen wir auch spazieren wo ich mich hin und wieder mal auf sie drauf setzte. Das gibt mir einfach mehr aus gleich und macht uns mehr Spaß wie ein Trainingsplan
Ich habe einmal für mein Pferd eine Reitbeteiligung angeboten und daraufhin hat sich eine Mutter mit kleinem Kind (erst wenige Monate alt) bei mir gemeldet. Prinzipiell habe ich da auch überhaupt nichts gegen.
Aber letztendlich hat sie den Kinderwagen in eine Ecke gestellt und das Pferd beschäftigt, während meine Oma und ich uns um ihr Baby kümmern mussten. Denn beides zeitgleich hat einfach nicht funktioniert... Dann bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich mich, wenn ich sowieso im Stall sein muss, weil man die RB nie mit dem Pferd allein lassen kann, auch einfach selbst um mein Pferd kümmern und auf die RB verzichten kann. So hart das klingt... es wird immer einer zu kurz kommen Pferd oder Baby....
Stell dir vor du sitzt im Sattel und dein Kind schreit? Was dann? Sofort absteigen und sich ums Kind kümmern - während das Pferd gesattelt frei auf dem Platz herum läuft und sich womöglich mit dem Sattel wälzt? Schlechte Idee!
Deshalb würde ich mir nur eine RB suchen, wenn ich für diese bestimmte Zeit eine Möglichkeit hätte, die Kinder gut unterzubringen. Vielleicht 2 Nachmittage die Woche zu den Großeltern mit dem Kind und währenddessen zum Pferd?
Also bei der o.g. Bekannten, bei der ich nicht mehr reiten kann, waren ihre und meine Kinder oft dabei (im Alter von 1, 1 1/2, 2 1/2 und 5). Das hatte immer gut geklappt, weil die Kinder entweder ruhig im Sand vom Reitplatz gespielt haben in ihrem Bereich oder im Kinderwagen geschlafen haben. Wenn es doch mal zu viel Genörgel gibt, dann wird an dem Tag eben nicht geritten, sondern mit dem Pferd ein Spaziergang gemacht oder nur vom Boden aus und mein jüngstes Kind sitzt im Tragetuch. Gleichzeitig kann ich ja abschätzen, wann mein Kind keine Lust mehr hat oder müde ist oder, oder, oder.
Natürlich wäre es besser, wenn ich alleine kommen könnte. Aber diese Möglichkeit habe ich nicht regelmäßig und würde mir eben wie oben beschrieben behelfen. Und ganz klar ist zudem auch, dass das Pferd adäquat versorgt wird und nicht mit Sattel stehen gelassen, was sich dann womöglich tatsächlich noch mit dem Sattel wälzen könnte. so viel Verantwortungsbewusstsein hat man ja schließlich.
So stelle ich mir das vor. Ob das nun so auf dauer machtbar ist?
Obwohl ich meine Bedenken offen geäußert haben, sehen die Besitzer der Pferde nie ein Problem darin. Auf Probe wurde mir auch vorgeschlagen. Ich habe mich nun gegen eine feste Reitbeteiligung entschieden und werde noch das Jahr abwarten, bis mein Kleinster in den Kindergarten kann . Liebe Grüße
Mir wäre nur noch eine Fahrbeteiligung eingefallen. Denn eingefahrene Pferde sind meist jeglichen Krach und Trubel gewohnt und in einer Kutsche mit Kind wäre sicherlich einfacher....
Hm, ich finde Kutsche mit Kind eher schwierig. Da ist ja nichts, womit es sich beschäftigen kann. Habe das bisher auch so erlebt, bei Bekannten und Trainern, dass die Kinder eigentlich ganz zufrieden damit sind, auf dem Reitplatz im Sand zu spielen, den Hofhund zu betüddeln oder halt zu schlafen. Klar muss man ein Auge drauf haben, aber das geht. In der Kutsche ist es viel langweiliger. Kutsche fahren ist auch nichts, was man einfach so machen sollte, gerade im Straßenverkehr. Das ist nicht ohne und kann schnell gefährlich werden, dafür braucht man eigentlich eine richtige Ausbildung. Nicht umsonst gibt es den Kutschenführerschein.
Tschideli und bis bald! Jana, Lögg, Vina und Dís grüßen euch!