Wie handhabt ihr das mit einer RB? Wir haben ja jetzt recht schnell nach dem Umzug jemanden für Merlin gefunden... Ich habe sie jetzt erstmal nur als Pflegebeteiligung, also ohne reiten... ich finde man muss erst mal vom boden aus klar kommen, bevor man reitet. Meine PB hat zwar gar keine Erfahrung, also auch noch nie longiert aber sie macht es echt gut, sie nimmt das an was ich ihr sage und kommt beim longieren im schritt und trab auch schon echt gut zurecht, vor allem wenn man bedenkt das sie zum 3. mal in ihrem leben longiert und alle 3mal mit merlin jetzt habe ich heute den haftungsausschluss/ vertrag fertig gemacht... hab mir im internet ein paar vorlagen durchgesehen (von st. georg und cavallo) und dann selbst einen vertrag geschrieben... hab alles rein genommen an rechten und pflichten für beide seiten und natürlich darf ein § zur fütterung nicht fehlen... und schwubbs hab ich 4 seiten voll
wie schaut das bei euch so aus? auch so viel papierkram?! oder macht ihr überhaupt einen vertrag? hab meine PB schon vorgewarnt das es ein vertrag gibt weil ich auch ein ziemlicher kontroll freak bin aber da muss sie durch wenn sie weiter machen will
Das mir mein Pferd das liebste sei, sagst du o Mensch sei Sünde! Mein Pferd bleibt mir im Strurme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
Ich finde einen Vertrag richtig und sinnvoll, auch wenn ich selbst keinen hab Wir haben uns so geeinigt, weil wir uns schon viele Jahre kennen und ich ihr absolut vertraue. Bei einer fremden Person, die ich nicht so gut kenne, hätte ich auf jeden Fall was schriftlich gemacht.
Am wichtigsten ist wohl, dass du deine PB / RB mit bei deiner Haftpflichtversichung angibst (als Fremdreiter). Das hab ich auch getan.
Ja das mit der Versicherung hab ich gestern schon mal angefragt bei unserem Versicherungsmenschen ^^ sollte die nächsten Tage dann eingetragen werden. Jetzt am Anfang bringe ich ihr ja eh erstmal alles bei, also es dauert eh noch bis sie alleine auf Merlin losgelassen wird xD
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Ich finde eine vertragliche Regelung auch immer besser - klar, sonst hätte ich mir wohl das falsche Studienfach ausgesucht
Mit Schimms Eigentümerin habe ich allerdings keinen Vertrag. Der Jurist in mir weiß, dass auch mündliche Absprachen gelten, auch wenn der kleine Kontrollfreak in mir es auch anders gemacht hätte. Allerdings ist das auch super unkompliziert mit ihr. Ihr gehört die ganze Anlage samt Schulbetrieb, ihre Pferde sind alle versichert, egal, ob mir etwas passiert, anderen, oder Schimm selbst.
Offiziell reite ich drei Mal die Woche. In der Praxis darf ich quasi alles machen, was ich will. Dazu muss man sagen, dass ich trotzdem fast jeden Tag da bin und anfangs, als Schimm nur mich als RB hatte, auch an allen anderen Tagen da war, um ihn zu beschäftigen und die Box zu machen. Ich komme immer noch viel häufiger, als ich müsste, kümmere mich um ihn und packe auch am Hof viel an. Ich darf quasi alles mit Schimm machen, was ich auch mit meinem eigenen Pferd machen würde - drei Stunden ausreiten ohne Absprache dürfen die meisten anderen RBs nicht. Das hat sich aber nicht von ungefähr ergeben, sondern daher, dass ich bei allem dabei bin; Stattler, Tierarzt, Hufschmied. Am liebsten würden es Schimms Eigentümerin - und ich - sehen, wenn ich Schimm übernehmen würde.
Das ist aber bei Weitem nicht der Standard, deswegen finde ich eine vertragliche Regelung immer sinnvoll. Es kann ja leider doch immer etwas schief gehen, auch wenn man der Person vertraut. Eine bei uns am Stall hat seit langer Zeit die selbe RB und hat auch einen Vertrag mit ihr. Es gab einen riesen Streit, weil das Mädel das Pferd für einen Moment ihrem Freund zum Halten gegeben hat und das Pferd dann in ein stehendes Auto gerannt ist. Die Eigentümerin hat ausdrücklich verboten, dass sie jemals irgendjemanden das Pferd führen lässt, auch nicht für einen Moment, weil bekannt war, dass die Stute sehr schreckhaft ist. Auf das Mädchen kommen jetzt durchaus einige Kosten zu, weil sie bewusst entgegen der Absprache gehandelt hat. Für die Eigentümerin ist es echt ein Glück, dass sie das vertraglich geregelt hat.
"Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben." Jigoro Kano
einen Vertrag finde ich ebenfalls unabdingbar. Es kann immer was passieren und da sollte alles geklärt sein. Mein Fotografen Vertrag hat auch 4 Seiten auch wenn "nur etwas geknipst" wird. Ich finde lieber sollte der Vertrag etwas länger sein und alle abdecken, bevor am Ende etwas vergessen wird. Ich hoffe es klappt mit deiner RB alles wie du und Merlin es wünschen.
Sollte etwas nicht vertraglich geregelt sein, dann ist das auch noch kein Weltuntergang. Sollte etwas nicht im Vertrag festgehalten sein, dann wird erst nach dem mutmaßlichen Willen der Parteien ausgelegt. Ist das nicht möglich, greifen die gesetzlichen Regelungen. Im Zweifelsfall landen wir da bei §242, wonach dann nach Treu und Glauben ausgelegt wird. Soweit kommt es aber für gewöhnlich nie, da man für den Großteil der Fälle gesetzliche Regelungen findet.
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Nun ja mit unserer eigentlichen RB hat es nicht geklappt... sie hat eine Pferdehaarallergie bekommen -.-* aber wir haben schon jemand neues gefunden un haben heute das 2. treffen aber beim ersten mal hat es schon super geklappt
@julia ich bin froh das wir sogar eine juristische abteilung bei SFH haben :-* <3
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Ich bin eine RB und die Besitzerin hat keinen Vertrag mit mir gemacht. Allgemein hatte ich bisher 7 RBs und davon wurde nur 1x ein Vertrag gemacht. Ich kann jetzt dazu natürlich nicht wirklich meine Meinung sagen, bisher hatte ich allgemein nie Probleme und falls mal etwas falsch lief, hat man eben miteinander geredet.
Die RBs waren alle komplett unterschiedlich, von Stallmithilfe, nur Reiten/Bodenarbeit zu komplett alles erledigen. Momentan kümmer ich mich kostenlos um 2 Pferde, miste beide, fütter beide und arbeite mit einem (der andere ist zu alt und zu krank). Ich habe einiges an Ausstattung selber gekauft, hätte ich aber nicht machen müssen, wollte eben einfach etwas anderes als am Stall ist. Der Stall ist klein und wir sind die Einzigen die dort reiten. Haben einen Reitplatz (der leider schief ist und ich damit gar nicht klar komme) und einen überdachten großen Roundpen. Ich kann quasi machen was ich will und wir tauschen uns immer über eine Whatsapp Gruppe aus. Auch wollen wir jetzt dann mit einem Trainingstagebuch anfangen. Allgemein muss ich sagen, dass die RB nicht unbedingt das ist, was ich mir vorstelle. Hauptsächlich, da ich eben auch total allein bin udn niemanden zum ausreiten habe. Ich bin momentan aber auch am versuchen, die Besitzerin etwas zu überreden, ihn umzustellen, da auch die Haltungsbedingungen absolut nicht stimmen und sie mir damit sogar zustimmt. Also mal abwarten... eigentlich habe ich ja auch die Hoffnung evtl bald ein eigenes Pferd zu haben.
** At the End of the Day, your feet should be dirty, your hair messy and your eyes sparkling **
Was ich anfangs nicht bedacht habe, weil ich selbst keine habe, ist eine Unfallversicherung. Das war bei mir Pflicht als ich den Vertrag gemacht habe, sie musste mir versichern das sie Unfallversichert ist. Haftpflicht ist klar, da kommt sie automatisch in meine mit rein, aber das hilft ihr ja nicht wenn sie vom Pferd fällt und verletzt ist
Wir hatten 3 Seiten. Es war nicht allzuviel drin geregelt, weil sie mich fragt wenn was ist oder sie was wissen muss und ich ihr sonst auch eine gute Portion Vertrauen schenke. Ich finde das ist auch sehr wichtig. Wenn ich zu Anfang schon ein schlechtes Gefühl hab, nehme ich die Person nicht. Ich hatte auch immer gesagt Collin bekommt nur eine RB wenn sie wirklich zu ihm passt. Und sie kam quasi von alleine, ohne das ich gesucht habe
Ich seh den Vertrag auch als anhaltspunkt für verschiedene sachen ... da ich mittlerweile eine minderjährige Beteiligung gefunden haben bin ich da sehr genau um eben alles abzusichern... zur unfallversicherung: in meiner haftpflicht sind auch schäden an der beteiligung abgesichtert...
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Bei vielen reitbeteiligungen hatte ich gar keinen Vertrag. Erst bei meiner vor letzten musste ich einen unterschreiben. Und bei meiner jetzigen haben wir erst einen gemacht als ich mir bei einem Sturz die schulter gebrochen hatte... das War aber auch eckelhafter papierkram. Ich persönlich finde es aber schon wichtig da schriftlich etwas aufzusetzen. Gerade im Falle eines Falles ist es schon wichtig...
Um mal eine juristische Perspektive dazu einzubringen:
§5 1. Könnte unwirksam sein. Nach §309 Nr. 7 a) BGB ist eine Klausel unwirksam, die die Haftung für die fahrlässige Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit ausschließt. Hier liegt ein Sonderfall vor, da der Ausschluss der Haftung auf §833 BGB begrenzt ist. Man kann sicherlich in beide Richtungen argumentieren, problematisch ist es aber auf jeden Fall und André und ich kämen zum Ergebnis unwirsam...
§5 2. Ist völlig wirsch. So wie es da steht, müsste die Reitbeteiligung SÄMTLICHE Ansprüche gegen den Pferdehalter übernehmen, nicht nur von z.B. Krankenkassen. Nach dem Wortlaut könnte der Pferdehalter ein neues Pferd kaufen und die Reitbeteiligung müsste bezahlen. Völlig unsinnige Formulierung. Somit läge eine unangemessene Benachteiligung vor, womit die Klausel nach §307 I BGB unwirksam ist.
§6 Das Schriftformerfordernis zur Kündigung ist seit dem 01.10.2016 nach §309 Nr. 13 b) BGB unwirksam.
§6 b) Ist unsinnig. Mal abgesehen davon, dass die Nummerierung hier abweicht (unrelevant, aber der Erbsenzähler in mir möchte betonen, dass, wenn man nach den §§ mit arabischen Zahlen weiter macht, man nicht zu alphabetischer Nummerierung wechselt), hat nach §305b BGB eine Individualabrede stets Vorrang und eine mündliche Individualabrede würde beinhalten, dass das Schriftformerfordernis nicht gelten soll. Die best mögliche Formulierung ist das sog. "doppelte Schriftformerfordernis": "Eine Abweichung von diesem Vertrag bedarf der Schriftform. Dies gilt auch für Abweichungen von diesem Schriftformerfordernis.".
Alle oben gemachten Anmerkungen sind ohne Gewähr. André und ich sind keine Volljuristen und geben hier unsere persönliche Meinung nach von Privat an Privat ab.
"Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben." Jigoro Kano
Uiuiui... also dafür, dass ihr keine Juristen seid und hier nur privates Wissen vermittelt wird, haust du ganz schön auf den Putz Bitte nicht falsch verstehen! Mich schrecken Paragraphen immer extrem ab
Okay, um Missverständnissen vorzubeugen: Wir studieren Jura, ist also nicht so, dass das "Privatwissen" sei. Mit "von Privat an Privat" ist gemeint, dass das hier eben keine gewerbliche Rechtsberatung sein soll. Das müssen wir so klar stellen, weil wir sonst u.U. rechtlich belangt werden könnten. Wir dürfen unser Wissen natürlich weitergeben, aber müssen halt klarstellen, dass wir noch keine Volljuristen sind. Ist aber nicht so, als hätte unser Wissen weder Hand noch Fuß. André hat gerade die schriftlichen Prüfungen zum ersten Staatsexamen hinter sich und arbeitet nebenbei in einer Kanzelei bereits in der Rechtspraxis. Ich habe jetzt 8 Semester Jura studiert und wechsel jetzt in eine ganz andere Richtung, das ist aber ein ganz anderes Thema... Lange Rede, kurzer Sinn: Doch, wir sind Juristen - in meinem Fall ist das allerdings ein geschlossenes Kapitel - nur eben noch keine Volljuristen Paragraphen sind auch gar nicht gruselig, die machen einem das Leben erheblich leichter
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