Ich hab mich mal mit unserer einen SB unterhalten, was ich machen kann, da Merlin ja sehr vorhandlastig läuft. Als ich Merlin gekauft habe hatte er eine sehr gute halsmuskulatur, wordurch er auch beim longieren eine akzeptable Selbstahltung hatte. Über diesen Sommer hat er ja abgebaut (Verwurmung) und auch die Halsmuskulatur und die schöne Oberlinie sind futsch nun habe ich das Gefühl, dass er sich noch schwerer tut den Kopf zu halten. Meine SB riet mir zu Ausbindern, die quasi wie eine konstante Zügelverbindung wirken sollen. Ich habe es heute ausprobiert, habe ihn trotzdem am kappzaum kongiert, nur zusätzlich einen riemen mit gebiss drüber gezogen. zusätzlich hab ich die körperbandage dran gemacht. zu beginn fand er es echt seltsam, ich hab darauf geachtet, dass er schön vorwärts geht und viele übergänge gemacht. nach einiger zeit kam er immer mehr in eine selbsthaltung (wenn auch nur für 1/4-1/2 Runde) und lief allgemein sehr gut. auch die übergänge wurden mit der zeit viel weicher und was am positivsten war: der galopp bzw das angaloppieren viel ihm leichter. insgesamt habe ich ca 20 min longiert (davor ca 20-30 min schritt geführt) und merlin war am ende schon recht erschöpft. ich werde es noch ein paar mal probieren, ehe ich ein endgültiges urteil fälle. momentan sehe ich es als unterstützendes training und glaube, dass es zeitweise gut ist, zumindest bis merlin wieder mukis hat. ich bekomme ihn so besser auf die hinterhand und glaube, dass es für ihn ein gutes training ist. merlin hat übrigens auch kein einziges mal genagt, was er ja gerne macht wenn ihm was unangenehm ist oder stressig. was haltet ihr von ausbindern? habt ihr erfahrungen gemacht?
Das mir mein Pferd das liebste sei, sagst du o Mensch sei Sünde! Mein Pferd bleibt mir im Strurme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
Auch wenn man die Ausbinder korrekt verschnallt, wird man auf Dauer keine Biegung ist Pferd bekommen. Außerdem bringt man dem Pferd das einrollen bei, da es zwangsweise hinter die Senkrechte kommt, wenn es sich nach unten strecken möchte.
Wir haben unsere Pferde früher mit diesen elastischen teilen longiert, ich glaube dreieckszügel heißen die. Wir haben das nach der Art von Georg maschalani gemacht, falls das jemanden was sagt. Der Grund war, damit die pferde die Kopf und Hals Haltung lernen. Seitdem ich das Video gesehen hbe, wie Ronja bei ihrer vorvorbesitzerin verschnallt wurde lehne ich diese Art ab. Ronja hat sich, sobald das Gebiss drin war und jemand auf ihr gesessen ist sofort fleißig eingerollt.da habe ich nachweisen Jahren immer noch mit zu kämpfen das die Nase oben bleibt. Also ist das für mich kein Thema mehr. Ich nutze viel lieber die Arbeit am Kappzaum um dem Pferd beizubringen wie es sich bewegen soll usw... das dauert halt länger aber für mich ist das der stimmig...
Hallo ihr Lieben! da ich selbst anfangs große Longier-Probleme hatte, melde ich mich hier mal, in der Hoffnung, einigen ein paar Tipps geben zu können. Meine Stute war 9 Jahre lang Schulpferd - sprich, sie wurde seit sie 4 jährig war hauptsächlich mit Dreieckern geritten. im Laufe der Zeit wurde sie das Anfänger-Longenpferd. Also noch mehr Dreiecker und untertouriges Laufen mit hoppsenden Kindern. Das alles hat ihr die Longenarbeit ziemlich versaut. Ich hab dann begonnen sie am Kappzaum zu longieren - natürlich Kopf hoch, taktunrein und ohne jegliche Selbsthaltung (woher sollte sie es auch können?). Dabei konnte ich mir so allerlei anhören "die läuft nur auf der Vorhand" "da machst du die Beine kaputt" etc...so ziemlich jeder Ausbinder wurde mir geraten. Als Erstpferde-Besitzer war ich sehr verunsichert und habe genau 2x Ausbinder ausprobiert (einmal eine Longierhilfe und einmal Dreiecker). Mein Wendepunkt kam genau im 2. Versuch, als ich sie nach der Arbeit mit den Dreieckern, die letzten Runden locker ohne Ausbinder traben lassen wollte. Sie lief genau wie vor dem einschnallen - kein "Weg in die Tiefe wurde gezeigt", ich hab ihr damals einfach den Kopf schön hingebunden. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hab mit meiner Mücke nur noch am Kappzaum longiert. Anfangs lief sie 90% der Zeit Kopf-hoch, dann kamen die ersten zögerlichen Versuche sich zu strecken. Sie hat gemerkt, dass das gut tut und sie Lob dafür kriegt, also hat sie es weiter versucht. Jetzt nach 1 1/2 Jahren gemeinsamer Zeit, sind wir so weit, dass sie sich von Anfang an auf Buggelenk-Höhe streckt, mit aktiver Hinterhand einen Spannungsbogen halten kann (natürlich noch keine 20min am Stück, aber wir arbeiten fleißig), ich Rahmenerweiterung abrufen kann und in Übergängen nicht auf die Vorhand knallt (wenn ich es gut vorbereite).
Meine Erfahrungen: zu hoher Kopf: Hinterhand fehlt - die Kopfhaltung anfangs ignorieren (auch die Stellung) und wirklich reel beobachten, ob die Hinterhand trägt oder nur schiebt. Eine schiebende Hinterhand kann das Pferd auch auf die Vorhand schieben. Ich gehe dann näher ans Pferd (3-4m) halte Verbindung und treibe das innere Hinterbein. Dabei drauf achten, dass das Pferd nicht davoneilt! Passiert das, kurz an der Longe hoch parrieren (Hand auf Schulterhöhe anheben und ggf. leicht zupfen). Dabei sollten 1-2 "tragende" Schritte entstehen, danach Hand senken, eigenen Körper entspannen und Pferd "vor" lassen. Jetzt sollte das Pferd den Kopf (wenn auch minimal) senken wollen. Auch Volten können helfen: In der Volte wieder auf das aktive Hinterbein achten, dabei den soweit parrieren, dass das Pferd nicht davoneilt(!) und dann auf einen großen Zirkel entlassen, wobei das Pferd sich strecken wollen sollte
zu tiefer Kopf: selbst Problem: Hinterhand fehlt - in dem Fall schaufelt sie oft hinten raus Auch da würde ich nach oben parrieren (wie oben) und das Hinterbein zum tragen animieren Meiner Stute helfen auch Übergänge innerhalb der Gangart oder z.b. Trab - parrieren bis kurz vorm Schritt (Trabtritte stark verkürzen) und dann wieder raustraben. Dabei achte ich auf eine "aufgerichtete" also relativ hohe Kopfhaltung (anheben aus dem Widerrrist, nicht den Unterhals rausdrücken!) - ich sage in unserem Fall "hooooooooo", hebe meine Hand und meinen Körper an und verlangsame dadurch den Trab (Kopfhaltung beachten), halte aber die Peitsche auf Höhe Sprunggelenk, um das Hinterbein nicht zu verlieren - bis kurz vorm Schritt - dann senke ich die Hand und meine Schultern, und entlasse sie wieder ins Vorwärts. Aber auch außerhalb von Übergängen korrigiere ich einen zu tiefen Kopf durch Paraden nach oben (auch eigene Körpersprache "nach oben" anpassen) und versuche ein tragendes Hinterbein zu aktivieren.
Fehlerhafte Stellung: Stellung hab ich auch nahe am Pferd erarbeitet, also auf gebogenen Linien angefangen, auf denen das Pferd spurig laufen kann (Zirkel), dann auf kleinere Kreisel hingearbeitet. Auch dabei auf die Hinterbeine achten, dass diese nicht ausscheren - dann ist es zu viel Stellung. Allgemein ist es mir wichtig, das Pferd nicht zu überstellen (maximale (!) Stellung: äußeres Auge auf höhe des inneren Vorderbeins), dabei kann ein Beobachter von außen helfen - anfangs hab ichs innerhalb des Longierzirkels schlecht erkannt. Anfangs lieber weniger als mehr Manche Pferde, die sich noch schwer tun auf dem Longierzirkel sich selbst in Balance zu tragen, lasse ich auch in Außenstellung (z.B. beim Angaloppieren) - solang ich das Hinterbein habe, kommt der Rest bald von selbst.
Entschuldigt den langen Text, und wer bis hier gekommen ist, vielen Dank fürs Lesen! Liebe Grüße
Ich bin momentan ja noch immer in der Testphase und probiere eins nach dem anderen durch. Momentan arbeite ich mit ausbindern und Kappzaum, also ich habe einen Kappzaum, an dem ich die Longe verschnalle und zusätzlich ein Gebiss dran für die Ausbinder. Außerdem nutze ich eine Körperbandage um die HH zu animieren. Nachdem ich mittlerweile erst 4mal diese Konstellation getestet habe muss ich sagen, dass Merlin wesentlich lockerer läuft und mehr schubkraft entwickelt hat. Mein Ziel ist es das auch irgendwann ohne Hilfszügel zu erreichen, ich möchte es also unterstützend und nur temporär nutzen. Merlin hat jetzt schon das 2. mal dieses jahr eine hufgelenksentzündung vorn und ich muss ihn einfach "schneller" auf die hinterhand bekommen. natürlich würde es auch nur mit kappzaumarbeit gehen, allerdings dann mit mehr zeitaufwand und ich riskiere noch eine hufgelenksentzündung alles nicht so ganz das wahre, aber ich hoffe ihr könnt meine gründe nachvollziehen...
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Denke das die Hinterhand, wie MimiRoxYou schon sehr schön dargestellt hat, der Hauptfaktor ist... Drch den Schub von dort hebt sich der Rücken an, die Bauchmuskeln spannen sich an und entwickeln sich, woraus dann irgendwann die Selbsthaltung und Entwicklung der Oberlinie hervor geht. Dazu anmerken würde ich zum einen, dass ich es zwar für möglich halte die Aktivität der Hinterhand als Grundlage an der Longe zu trainieren, eine aktive Selbsthaltung (d.h. das Abstoßen vom Gebiss) mit starren Ausbindern zu erarbeiten fast unmöglich ist (ohne, dass das Pferd wie es bei elastischen (Halsverlängerern) der Fall wäre, hinter die Hand kommt). Ich denke das Greift einfach schon zu weit in die Skala der Ausbildung und an der Longe kann man primär die ersten zwei bis drei Punkte Takt, Losgelassenheit, Anlehung trainieren... Der Sprung vom Suchen der Verbindung zum leicht werden berschreibt ja schon beginnende Versammlung. Das wäre möglicherweise an der Doppellonge bzw am Langzügel machbar...
Geh nicht, geh nicht fort von mir Lass mich hier nicht zurück Und dann geh'n wir Auf offenen Feldern In offenen Wegen In unser Paradies 04.04.2017