Ich möchte mal einen kleinen Austausch starten zum Thema longieren
Ich longiere mit Kappzaum und bin generell auch kein Fan davon das Pferd wie ein Weihnachtspaket einzuschnüren. Ich habe selbst schon mal eine longierhilfe genutzt und bin davon aber wieder weg, nachdem ich die genaue Wirkungsweise verstanden habe... Ja wir lernen alle nie aus
Ich habe mit Claudia schon mal drüber gesprochen, die Twister als Jungpferd mit Dreieckszügeln longiert hat, um ihm erst mal eine Grundidee einer korrekten Haltung zu vermitteln. Beim Stöbern durch diverse Facebook Gruppen bin ich auf das Chambon gestoßen, was ja ein vorwärts abwärts begünstigen soll durch Druck im Genick. Beide Varianten finde ich jetzt nicht verwerflich und können sinnvoll zum Training beitragen. Wie seht ihr das? Habt ihr Erfahrungen?
Wieso ich jetzt überhaupt darauf komme: Ich habe das Problem das Merlin, dass er ja Körper bedingt schon sehr vorhandlastig ist und sich beim reiten auf den Zügel legt. Ich gebe dann den inneren Zügel vor, damit er angehalten ist, sich selbst zu tragen und treibe etwas nach. An der Longe nimmt er den Kopf eher zu tief und ich suche jetzt nach Tipps für eine Verbesserung der selbsthaltung und Muskelaufbau im Hals. Ich hab schon mal equikinetik probiert (auch richtig Unterricht genommen), aber Merlin ist da schnell gelangweilt und Unaufmerksam. Körperband haben wir auch schon versucht aber die Nase geht immer zu sehr Richtung Sand
Vielleicht habt ihr ja Tipps oder kennt Hilfsmittel, die zu einer pferdegerechten Ausbildung beitragen? Ich freue mich über einen regen Austausch
Das mir mein Pferd das liebste sei, sagst du o Mensch sei Sünde! Mein Pferd bleibt mir im Strurme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
Ich habe mit Wodek eigentlich genau das gegenteilige Problem. Er hat beim Longieren immer den Kopf viel zu hoch und ich kriege ihn einfach nicht runter...Im Schritt funktioniert das schon ganz gut aber im Trab Fehlanzeige. Ich hatte schon eine Ostheo da und die meinte ich soll ihn doch mal mit dem Chambon longieren, damit er sich besser ausbalanzieren und richten kann aber den Kopf nicht so hoch schmeißt. Ich habe mit letztens ein gebrauchtes gekauft (Einheitsgröße?) aber für ein Kleinpferd viiiiel zu groß...
Vielleicht hilft es dir wenn du näher am Pferd stehst und neben ihm her gehst und die Longe einfach häher hälst damit er gar nicht so weit nach unten geht mit dem Kopf? Sorry mehr weiß ich leider auch nicht
Es gibt keinen perfekten Reiter Nur ein perfektes Team
Ich longiere auch mit Kappzaum und Ronja kommt dabei auch zu tief. Mir wurde dann gezeigt das ich mit der Gerte dann Richtung Hals, also von unten nach oben touchieren soll, dann hat sie ihn wieder höher genommen. Mittlerweile hate sie das auch verstanden. Allerdings longieren ich nicht normal sondern klassisch angehaucht und ich laufe viel mit. So ähnlich wie wenn ich bodenarbeit mache nur mit etwas mehr Abstand zum pferd
In Ermangelung eines Kappzaums - was ich irgendwann auch gerne ändern würde - longiere ich Schimm mit Knoti oder auch mal mit Stallhalfter, da ich das doch angenehmer finde, als mit Gebiss. Schimm lässt auch sehr gerne die Nase im Sand schleifen. In den ersten Minuten lasse ich ihn auch erstmal, dann fordere ich ihn durch Schnalzen und ggf. durch Deuten oder leichtes Touchieren mit der Longierpeitsche (ich touchiere dann tatsächlich gerne in Schenkellage wenn das innere Hinterbein gerade in der Luft ist, so wie ich es ja auch beim Reiten machen sollte) dazu auch, mehr unterzutreten. Meist kommt dadurch der Kopf automatisch auf Buggelenkshöhe. Reicht das nicht, lasse ich ihn viele Übergänge, gangartübergreifen und innerhalb einer Gangart machen. Gerade, wenn er dann auch mal ein leichtes Tritteverlängern an der langen Seite machen soll, nimmt er eine ganz gute Position ein, die ich dann auch immer Lobe und ihm, wenn er sie eine Weile (abhängig davon, wie gerade der Trainingsstand ist) gehalten hat, eine Pause gebe. Bei unseren Clickerübungen haben wir außerdem angefangen, dass Schimm meine Körperhaltung spiegeln soll. Dazu haben wir erst das Kopfsenken auf Handauflegen etabliert, für das wieder Hochkommen habe ich auch gleich ein Signalwort eingeführt, dass ich auch bei anderen Übungen nutze. Zuletzt waren wir soweit, dass Schimm auf das Vorbeugen und Aufrichten meines Körpers den Kopf entsprechend runter und wieder hoch genommen hat. Das ging dann auch im Führen und wir konnten es weiter aufs Longieren übertragen. Ansonsten kann ich nur immer wieder vom Abenteuerlongieren schwärmen. Durch die verschiedenen Hindernisse, den Wechsel zwischen Volten, Zirkeln und Geraden und verschiedene Tempi kommen viele Pferde gar nicht dazu, die ganze Zeit in einer extremen Kopfhaltung, sei es hoch oder tief, zu laufen. Außerdem macht es Spaß
"Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben." Jigoro Kano
Da ich für Abbie noch keinen Kappzaum habe, war es mein erster Versuch, sie am Halfter zu longieren. Das stört mich aber selbst, weil ich über die Longe überhaupt nicht kommunizieren kann und das Halfter öfter rutscht. Jetzt versuche ich es mit Trense, wobei ich die Longe in die Lasche des Sperrriemens (also mittig auf der Nase) einhake - das klappt schon besser
Alice longiere ich ausschließlich mit Kappzaum. Dieses Training habe ich nach dem Longenkurs von Babette Teschen aufgebaut. Diesen Selbstlernkurs kann ich wirklich weiter empfehlen!, Vor Alice kannte ich nur das "klassische" Longieren mit Trense, Longiergurt und Ausbindern und mithilfe des Kurses in der Lage war, ein komplett anderes Arbeiten aufzubauen
Generell ist Alice ja auch ein "Kopf-in-die-Luft-Kandidat", aber da ich mit Führen in Stellung begonnen habe, konnte ich die gewünschte Kopfhaltung leicht einstellen und dann belohnen. Der Abstand zum Pferd kommt erst später. Bei uns habe ich den Lernprozess mit dem Clicker unterstützt - sprich: erst die Stellung im Stand verstärkt, dann im Laufen und irgendwann auf Abstand. Das hat bei uns wunderbar geklappt
@HuzuleWodek Was ich gemacht habe - habe mir den Kappzaum Týr von Krämer gekauft und dann alles abgemacht bis auf das Nasenteil. Anchließend hab ich den dann mit Biothane genau auf mein Pony abgestimmt. Ist super! Damit kann ich präzise arbeiten
Liebe Grüße Ravi und Samira
~Of Ymir’s flesh,was earth created, formed Midgard for the sons of men~?
Ich würde gerne mal ein Video zu den verschiedenen Möglichkeiten und Hilfsmitteln machen und sehr neutral vor und Nachteile aufzeigen. Welche Hilfsmittel sind eurer Meinung nach pferdefreundlich?
Das mir mein Pferd das liebste sei, sagst du o Mensch sei Sünde! Mein Pferd bleibt mir im Strurme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
Ich würde auch lieber mit Kappzaum longieren... habe aber halt noch keinen, von daher muss Schimm mit dem Knoti Vorlieb nehmen...
"Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben." Jigoro Kano
Ich nehme zum Longieren eine normale 1,8m lange Peitsche. Für die Equikinetic eine 1,1m Dressurgerte. Zum Verladen manchmal/selten eine 1,4m Bogenpeitsche Meinen Bodenarbeitsstick hat leider meine ehemalige RB kaputt gemacht, seitdem hab ich noch keinen neuen gekauft weil ich mit der Gerte ganz gut zurecht komme.