Hier kann über RBs geschrieben werden - sowohl aus Sicht des Pferdebesitzers als auch aus Sicht der RB selbst. Welche Erwartungen hat man als RB? Welche Erwartungen hat man als Besi? Welche Rechte und Pflichten müssen / können auf beiden Seiten bestehen? Was ist wünschenswertes Verhalten und wie geht man miteinander um?
Dann haut mal in die Tasten c:
Ich fang gleich mal an, denn es gibt ja einen Grund, warum ich das hier starte
Letzten Sommer hab ich angefangen, eine RB für Twister zu suchen - weil mein Freund das wollte damit ich mehr Zeit mit ihm verbringen kann und nicht immer in der Pflicht stehe, mich um Twister zu kümmern. Über acht Jahre hatte das gut geklappt und bis dahin hatte mein Freund auch kein Problem damit. Gut, ihm zuliebe machte ich das... aber ich merkte schnell, dass es mir extrem schwer fällt, jemand Fremdes an meinen Twister zu lassen, wenn ich nicht dabei bin. Irgendwann meldete sich dann eine Bekannte, die ich von früher kannte, ob sie nicht den Twister als RB haben könne. Ich war sofort begeistert, weil ich genau wusste, wie ehrgeizig, ehrlich und vertrauenswürdig sie ist. Da konnte ich sicher sein, dass sie nichts blödes anstellt. Dass sie nicht ganz so strukturiert und organisiert ist wie ich war mir bewusst, aber kein Problem. Seit August ist sie nun auch regelmäßig im Stall und wir haben die Vereinbarung, dass sie mir Arbeit im Stall abnimmt, anstatt mir Geld zu geben. Mein Freund regte sich übrigens weiterhin auf, weil ich trotzdem nahezu jeden Tag im Stall war. Ich konnte mein Verhalten nicht einfach so ablegen - und genau genommen will ich das auch gar nicht. Naja, inzwischen sind wir getrennt und ich bin hochmotiviert, mit Twister DAS Jahr 2017 zu erleben. Ich schmiede Pläne, steige jetzt richtig ins Training ein und freue mich riesig auf unsere Unternehmungen, bei denen ich nun kein schlechtes Gewissen mehr haben muss, jemanden Zuhause zu vernachlässigen. Aber ich schweife ab... was ich sagen will: ich bin jeden Tag im Stall und brauche eigentlich keine RB - weder zur Unterstützung beim Training, noch bei der Arbeit drumherum (misten, füttern, Equipment pflegen etc.). Dennoch mag ich meine RB gerne und will sie natürlich nicht abschießen. Aber in den letzten Monaten hat sie sich verändert. Im Dezember hatte sie eine Winterdepression (ok hatte ich auch ein bisschen) und seit Januar hat sie einen festen Freund (den allerersten in ihrem Leben). Insgesamt ist sie noch viel schusseliger geworden und vergisst viel, sodass sogar die Stallchefin mich schon darauf angesprochen hat (Licht vergessen auszuschalten, Mistboy auf dem Paddock stehen lassen etc.). Alles so Kleinigkeiten, die sich häufen. Und diese Woche ist wieder was kleines vorgefallen, woran ich merke, dass ich mich leider doch nicht zu 100% auf ihre Versprechen verlassen kann und was mich nervt Auch ihr ganzer Ehrgeiz ist weg... sie nimmt keinen Reitunterricht mehr, weil sie angeblich keine Zeit dafür findet. Aber wenn ich etwas wirklich will, dann nehme ich mir die Zeit doch dafür, oder? Sie will am 1. Mai bei einem kleinen Turnier mitreiten, saß jetzt aber bestimmt 2 Monate nicht mehr auf dem Pferd. Obwohl nun der Sattel da ist, mit dem sie sehr viel sicherer unterwegs sein könnte, nutzt sie das nicht. Neulich hat sie mir gesagt, wenn sie am kommenden Wochenende keinen Unterricht nimmt, schafft sie das erst Ende März "Das Turnier ist ja nicht so, dass man sich da Stress machen müsste" hat sie gemeint ... aber sie ist keine routinierte Turnierreiterin, sodass ich schon denke, dass das ein ziemliches Highlight für sie ist. Zumal zum ersten Mal mit Twister. Wo ist denn der Ehrgeiz, dafür zu üben?? Geht mir nicht in den Kopf .... aber vielleicht mache ich auch aus einer Mücke einen Elefanten Was den Unterricht angeht, gibt es auch noch ein anderes Problem. Sie hat gemerkt, dass Twister ihr ziemlich auf der Nase herum tanzt und sie ihm absolut nichts entgegen zu setzen hat. Wenn er seine "5 Minuten" hat, kann es schon mal vorkommen, dass er sie über den Haufen rennt und sie ihm nicht mal klar macht, dass das eine blöde Idee von ihm ist. Daher wollte sie im Unterricht gezielt mit Bodenarbeit gemeinsam mit unserer Trainerin daran arbeiten. Was sie bis heute nicht in Angriff genommen hat. Und das macht mir Sorgen. Was ist denn wenn ihr mal abends was im Stall passiert? Und keiner bekommt das mit? Darüber scheint sie einfach nicht nachzudenken
Das Wort "vernachlässigen" würde ich hier übrigens in Bezug auf Twister nicht anbringen, denn sie macht ihren Stalldienst und bewegt auch Twister wie vereinbart 2x die Woche (nach Absprache darf sie das auch öfter, nutzt sie aber nicht).
Das klingt fast so, als hätte sie ein wenig das Interesse verlorenn? Oder ihr ist das alles zu viel mit ihrem neuen freund und dann scheint es noch ein paar Problemchen mit twister zu geben, die auch "arbeit" machen. Vielleicht hatte sie sich das einfacher vorgestellt so Alarm zweimal in stall kommen Pferdchen pflegen und gut ist? Das ist jetzt nicht böse ihr gegenüber gemeint, aber das hab ich auch schon oft gesehen... Das man mal was vergisst aufzuräumen kann passieren, dürfte aber nicht so oft vorkommen. Da sollte doch genügend Disziplin vorhanden sein um nochmal zu kontrollieren ob alles passt.... ich bin auch ein kleines schusselchen und mach immer noch ne Rundgang um zu schauen ob alles gemacht ist und passt.
Das ist ja ein passendes Thema für mich Da ich jetzt 10 Jahre nur Rb hatte. Und das waren insgesamt 11 stück Was mir wichtig ist /war das das equipment passt. Gerade der sattel. Erschreckend wieviele nicht passen dann der zweite punkt, das das Pferd genügend zu fressen bekommt und auf die koppel raus kommt. Das sind schon mal Kriterien die nicht unbedingt erfüllt werden Dann ist es auch wichtig finde ich, das der Besitzer offen und ehrlich ist. Das heißt, das wenn was nicht passt oder anders gemacht werden soll es auch gesagt wird. Was mir noch einfällt, was man leider sehr oft sieht. Das Pferd sollte körperlich in der Lage sein Einen Reiter tragen zu können. Mir liegt das wohl der pferde einfach an erster Stelle, egal ob eigenes oder fremdes. Ich bin dann auch so, das ich mich nicht aufs Pferd setze. Das kann ich mit meinem gewissen einfach nicht vereinbaren...
Wenn ich jetzt für mein eigenes pferd eine RB suchen müsste Das ist sehr schwer... ich hätte so viele Dinge die es zu beachten gilt und würde das auch alles kontrollieren wie so ein kontroll Freak
Ich bin im Moment auch am Überlegen ob ich eine RB für Wodek möchte. früher als ich selbst ein Pferd als RB gesucht habe, dachte ich mir immer dass die Pferdebesitzer sich doch nicht so "anstellen" müssen da ich nur freizeit reiten möchte.
Jetzt im nachhinein war das natürlich ziemlich blöd. Ich weiß gar nicht ob ich einer Person die ich nicht kenne mein Pferd anvertrauen möchte. Außerdem ist Wodek nun mal nicht einfach und ausreiten geht im Moment einfach niht weil er da so stürmisch ist.
Ich habe mir überlegt, wenn ich selbst mit ihm besser klar komme (habe ihn ja erst seit Sept. 16) dass ich jemanden zuerst als Pfelegebeteiligung nehme, und afangs dabei bin. Und erst wenn ich die Person besser kenne und sie sympatisch finde darf sie reiten, wenn sie Unterricht nimmt... Naja mal schauen wann ich es schaffe diesen Schritt zu wagen. Kann deine Bedenken Claudia aber gut verstehen. Selbst wenn sie einen Freund hat sollte man sich auf sie verlassen können. Das würde ich einer RB nicht so einfach durch gehen lassen.
Es gibt keinen perfekten Reiter Nur ein perfektes Team
Ich hätte da auch so meine Sorgen und würde das auch mal ganz direkt ansprechen, dass ich mir Gedanken darüber mache, dass mal etwas passieren könnte. Vielleicht ändert ein nettes aber aufzeigendes Gespräch ja etwas an dieser Einstellung
Persönlich kann ich nur aus Besitzersicht sprechen. Mein erster Freund war auch der Meinung, dass ich zu viel Zeit mit meinen Pferden verbringe. Ich habe mir dann überlegt, wie ich diese Situation entspannen kann - und mich von ihm getrennt ich habe von Anfang an ganz klar gesagt, dass die Pferde zuerst da waren und für mich an erster Stelle stehen, im Zweifelsfall. Aber es war natürlich nicht der einzige Grund auch mein letzter Freund ließ durchblicken, dass wir sehr viel Zeit mit den Pferden verbringen. Und er dabei ja oft nichts zu tun hat. Das war einer der Gründe, aus denen ich Escoreal einfahren wollte. Eine Reitbeteiligung zur zeitlichen Entlastung kommt für mich ja eh kaum in Frage, weil ich mich ja um alle unsere fünf Pferde die bei uns sind kümmere. Da geht einige Zeit bei drauf.
Ich bin 1,83m groß und habe ziemlich lange Beine. Escoreal ist nur 1,58m groß, hat eher wenig Rumpf und ist insgesamt recht schmal gebaut. Ich empfinde mich nicht als zu schwer für ihn, aber meine Beine baumeln eben unter dem Rumpf und eine präzise Hilfengebung ist schwierig, weswegen proportional zu meinem Wachstum unsere Dressurleistung immer schlechter wurde. Weil ich damals drei Pferde ritt (Escoreal, meine alte Stute Und den Friesen meiner Mutter) habe ich dann entschieden, mir und Escoreal die Unstimmigkeiten zu ersparen und einen kleineren Reiter für ihn zu suchen. Viele haben sich bei mir vorgestellt, eine machte einen netten und zuverlässigen Eindruck. Insgesamt hatte Escoreal in zwei Jahren drei Reitbeteiligungen:
1) Die .... Vorsichtige Ich habe meine Reitbeteiligungen in den ersten zwei Monaten immer betreut und sie nie alleine mit dem Pferd gelassen. In dieser Zeit habe ich Escoreal dreimal die Woche selber geritten, zweimal kam die Reitbeteiligung. In dieser Zeit gab es kaum Probleme, nur beim Reiten gab es Defizite. Solange ich ihn aber mitgeritten bin, konnte sie einigermaßen gut alles machen, was sie wollte. Die Hufschlagfiguren waren nicht so toll, aber sie hat sich bemüht. Ich habe dann entschieden, dass sie alleine mit ihm arbeiten kann. Einmal die Woche habe ich mich erkundigt, ob alles gut läuft. Bis zu, Schluss war immer alles gut einmal die Woche habe ich ihn selbst geritten und dabei gemerkt, dass er sich verschiedene Tricks einfallen ließ, die ich korrigieren musste. Er drehte in einer bestimmten Ecke mit ihr einfach auf der Hinterhand um, er hatte "Angst" vor den Siloballen am Reitplatz, im Galopp raste er wie blöd und beim Aufsteigen stehenbleiben hatte er auch verlernt. Mit mir hat er alles einmal probiert, aber ich habe es ja nicht durchgehen lassen. Auf Nachfrage war aber ja immer alles super erst, als ich sie einmal zufällig beim Reiten getroffen habe, sah ich das Debakel live. Außerdem stand er beim Putzen überhaupt nicht mehr still und hat geschlagen, wenn man ihm die Hinterhufe aufgehoben hat düals ich das gesehen habe, hat er sich von mir eine eingefangen. Nicht zu doll. Seine Reitbeteiligung schnappte nach Luft und fing an zu weinen ich hab dann mit ihr geschimpft und gesagt, sie darf sich das nicht gefallen lassen. Außerdem war ich wieder dabei, wenn sie geritten hat. Zwei Wochen später wurde sie krank. Sechs Wochen lang .... Deswegen suchte ich Reitbeteiligung Nummer
2) Die ... Gesprächige. Als Nummer 1 das erfuhr war sie ganz plötzlich gesund, wollte aber lieber nicht mehr Escoreal reiten. Nummer 2 übernahm also. Nur meistens kam sie ohne Reitsachen und hat mich stundenlang vollgequasselt. Oder sie erschien gar nicht. Das verlief also im Sande, aber ab und an kommt sie zu Besuch, unterhält mich für fünf bis sechs Stunden und erzählt von ihrem Hengst, den sie gerne kaufen würde, wenn sie denn so einen irgendwann mal findet und ihn sich auch leisten kann. Meine Mutter organisierte dann die Nummer
3) Das ... Prinzesschen Das war ein junges Mädchen aus dem Bekanntenkreis, das zu groß für Ihr Pony geworden war. Das würde verkauft und für den Übergang ritt sie Escoreal. Zweimal wöchentlich im Unterricht bei einer Trainerin ihrer Wahl. Teurer Unterricht. Ich erwarte also Qualität.... Madam erschien pünktlich zum Unterricht und hatte immer ihr Glätteisen dabei, um ihre Haare frisch zu glätten, bevor sie die Reitkappe aufsetzte. Dass das Pferd Stroh im Schweif hatte, war nebensächlich. Die dreckigen Hufe auch. Hauptsache Eskadron Schabracke und BR Promaxx Gamaschen sind dran. Nicht unbedingt sauber, aber dran! Und was die Trainerin sagt, das muss man auch nicht unbedingt umsetzen. Nur eines, aber falsch: statt sanfte Stellungswechsel zu reiten, fing sie an zu Riegeln nach zehn Minuten hatte ich ein Pferd, das steigt. Das hat er noch nie gemacht! Die Trainerin hat ihr bestes getan, um das Verhalten zu unterbinden. Hat nichts gebracht, aber ich bin ausgerastet. Dann wurde es besser, aber sobald das Mädchen Druck am Zügel aufgebaut hat, ging das Pferd in die Luft. Man kann ihn auch auf beiden Händen gut angaloppieren. Sie könnte es die ersten drei Wochen auch noch, dann würde es schlechter. Und alles, was schlecht lief, hat die Trainerin im Unterricht einfach gar nicht gemacht ich konnte ein Paar Wochen lang nicht zusehen, aber als ich es sah, war ich echt sauer. Der Unterricht wurde gekänzelt, es gab Unterricht bei mir und meinem Trainer und dann auch schnell wieder ein eigenes Pony, schließlich war es anstrengend und lief schlecht
Ich hatte also leider nur Negativerfahrungen. Dabei sind meine Ansprüche doch simpel? Einfach jemand, der regelmäßig bemüht ist, ein Pferd zu bewegen, sich dabei durchzusetzen und sich dabei falls es Probleme gibt von jemanden helfen lässt und diese Hilfen so gut es geht versucht umzusetzen. Keine Mitarbeit im Stall, nur regelmäßiges Erscheinen und sein wenig Kommunikation
Pferde sind wie die Wurzel aus -1 : Sie sind komplex und in der Schule lernt man nicht, wie wichtig sie sind.
Uiuiui da habt ihr ja auch schon so einiges erlebt
Ich hatte gestern Nachmittag einen Termin bei unserer Betriebspsychologin (eigentlich wegen was anderem) und hab spontan angesprochen, dass ich mich derzeit über meine RB ärgere. Dabei gab es eine wichtige Erkenntnis: ich übertrage meine Motivation und meine Ziele auf meine RB und erwarte, dass sie sich genauso verhält, wie ich es machen würde. Das funktioniert aber nicht. Also lasse ich sie in dem Punkt in Ruhe (kein Druck wegen Unterricht oder Turnier machen). Schusseligkeit kann ich aber gerne ansprechen, da ihre Verlässlichkeit in Frage gestellt ist. Auch wenn ich mir Sorgen um sie mache, weil Twister sie vielleicht über den Haufen rennt, soll ich das ruhig sagen. Und als letztes: wenn meine RB derzeit so einen stressigen Zeitplan hat, könne ich ihr ja mal eine "Auszeit vom Pferd" anbieten. Ich bin nicht auf ihre Unterstützung angewiesen und sie hätte dann die Möglichkeit, in Ruhe zu überlegen, ob sie überhaupt weiter machen möchte. Und wenn sie sich dafür entscheidet, kann sie gerne wieder kommen. Die Idee finde ich gar nicht schlecht, nur muss ich schauen, wie ich das verbal verpacke, damit sie nicht das Gefühl bekommt, ich wolle sie los werden
Claudia das finde ich gut Das man seine Erwartungen auf die RB überträgt kommt glaube ich öfter vor als man denkt. Dieses Denken erstmal los zu bekommen ist wrsl nicht einfach. Eine Auszeit, damit sie sich erstmal wieder sammeln kann und überlegen kann was sie möchte halte ich auch für sinnvoll. Du schaffst das
Es gibt keinen perfekten Reiter Nur ein perfektes Team
Finde ich auch gut, so eine Auszeit könnte ihr zeigen ob sie wirklich noch Interesse hat weiterzumachen oder eben nicht. Also ich würde da zumindest schnell merken ob mir was fehlt oder nicht. Das mit ihr zu besprechen ist sicher nicht einfach, aber ich denke doch Notwendig. Am Besten wenn ihr zwei alleine seit und nicht noch jemand am Hof ist, bzw sogar bei dir oder ihr zu Hause.
** At the End of the Day, your feet should be dirty, your hair messy and your eyes sparkling **
Mittlerweile haben wir uns ausgesprochen und seltsamerweise ist sie nun wieder sehr motiviert, zu reiten und gibt sich sehr viel Mühe Eine Auszeit wollte sie nicht, da ihr der Umgang mit Twister sehr wichtig ist.
Ich glaube, wenn Schimms Eigentümerin und ich ein knackiges Statement über die Reitbeteiligung auf Schimm geben sollten, könnten wir wohl beide mit "Erwartungen übertroffen" antworten Ich wollte mich eigentlich nur zwei Mal die Woche um unseren Schulhaffi kümmern - das war das einzige Pferd, das ich überhaupt auf dem Schirm hatte. Gedacht hatte ich an eine Reitstunde pro Woche und den anderen Tag eben spazieren, ausreiten, betuddeln... Was man halt so macht. Pflichten wären wohl gewesen, das Pferd, die Box und das Equipmennt zu pflegen. Die Hofbetreiberin suchte eine nette Bezugsperson für Schimm, der seine Sportpferdekarriere beendet hatte, bevor sie richtig angefangen hatte. Der süße Kerl sollte einfach lieb gehabt werden und gesund erhalten werden. Jetzt kümmere ich mich um Schimm, als sei er mein eigenes Pferd. Ich organisiere den Weidegang, mache jeden Tag die Box, versorge auf Anweisung von Hufschmied und Tierarzt die größeren und kleineren Wehwehchen, pflege sein Equipment bzw. stelle teils selbst welches zur Verfügung, halte Rücksprache mit den beiden Reitschülerinnen aus dem Schulbetrieb, die ihn reiten undundund. Zusätzlich packe ich auch gerne am Hof mit an, sei es zur Fütterungszeit und bei Hofarbeiten, bei den Kinderreitstunden oder bei Geburtstagen. Ich wage zu behaupten, dass ich mich mehr kümmere, als so mancher Pferdebesitzer. Schimms Eigentümerin ist sehr glücklich mit mir und meinem Verhältnis zu Schimm. Dafür muss ich die wenigsten Sachen erfragen. Wann ich ihn wie reite und seien es Ausritte über 3h ist mir überlassen. Claudia war z.B. ganz geschockt, dass ich einfach Schimms Schweif gekürzt habe, als das fällig war. Anfangs habe ich alles hinterfragt, bis mir seine Eigentümerin quasi einen Freifahrtschein gegeben hat. Sie meinte, sie wisse, dass ich verantwortungsvoll mit ihm umgehe und schon wisse, wann ich wirklich fragen müsste. Wirklich fragen muss ich nur bei Turnieren oder Lehrgängen und wenn ich jemand anderes auf Schimm lassen möchte. Allerdings ist das auch mehr ein Informieren als ein tatsächliches Fragen Man muss aber auch dazu sagen, dass sie mich jeden Tag mit Schimm sieht und lange Zeit beobachtet hat und mich nun wirklich lange genug kennt, um zu wissen, dass ich in ihrem Sinne handel. Ich glaube, das ist bei uns ein absoluter Ausnahmefall. Natürlich habe ich so viel mehr Verantwortung und Aufwand, als bei der "üblichen" RB, inzwischen würde ich es aber gar nicht mehr anders wollen.
"Die Menschen sind Rivalen im Wettkampf, aber geeint und Freunde durch ihr Ideal in der Ausübung ihres Sportes und noch mehr im täglichen Leben." Jigoro Kano
Also, zum Thema Reitbeteiligung - da habe ich schon so einiges erlebt! Leider mehr negatives als positives.
Als ich selbst noch RB war.... Meine RB war bei privat-Personen auf einem gepachteten Stück Land. Die Leute hatten 6 Pferde. Es war eigentlich schön, dass jedes der Pferde mindestens eine RB hatte, da hatte man viel Kontakt zu anderen Mädels und viel Spaß miteinander. Ab und zu gab es auch "Hof-Feste", wo die Pferde bemalt werden durften etc. Allerdings war das Problem, dass mein Pflegepferd noch nicht eingeritten war - das sollte ich übernehmen. Ich brauche wahrscheinlich niemandem zu erzählen, dass ich so etwas selbst heute noch nicht ohne einen Profi angehen würde! Also eigentlich war es immer so, dass ich eine Stunde auf einem Pferd an der Longe saß und versuchte, die Hilfen für den Wechsel der Gangart zu geben - fertig Vor Allem war es immer das selbe, Abwechslung Fehlanzeige. Bodenarbeit und Freiarbeit war untersagt, da ein Reitpferd so etwas nicht bräuchte.... Außerdem habe ich mich auch neben den "Reitstunden" recht unwohl gefühlt. Wenn es im Sommer warm war, hat einfach mal niemand Stalldienst gemacht - wenn ich dann kam durfte ich in der Hitze den Mist einer Woche von 6 Pferden absammeln, weil ich es nicht über mich gebracht habe, die Pferde ich der Schei** stehen zu lassen - während die alle anderen im Schatten gesessen haben und mich bei der Arbeit beobachteten.
Seit ich Pferdebesitzer bin: Von einer RB erwarte ich, dass er/sie sich an Absprachen zuverlässig hält - also sowohl an Termine, wie auch an Umgangsregeln - gerecht und fair zu dem Pferd ist, in dem Pferd mehr als ein "Sportgerät" sieht, sondern abwechslungsreich und sinnvoll mit dem Pferd arbeitet und eine Beziehung zu dem Pferd aufbaut. Fehler sind gar kein Problem, doch das Interesse an Verbesserungen oder neuen Übungen sollte vorhanden sein. Außerdem gehört auch die Pflege des Tieres und des Zubehörs dazu - also ein bisschen Mithilfe im Stall ist angesagt. Und ganz ehrlich, wer sich viele Reitstunden und ständig neues Markenzubehör leisten kann, der kann auch mal 30 Euro für das Pferd zahlen, oder? Wenn die Beziehung und Kommunikation stimmt, kann gerne allein geritten werden oder Ausritte unternommen werden. Theoretisch habe auch kein Problem damit, in eine Reithalle zu fahren oder an Kursen etc. teilzunehmen. Da bin ich eigentlich recht offen.
Hier nun ein Auszug von Zitaten, die ich von RB-Anwärtern oder RBs zu hören bekommen habe: Ich habe heute Stalldienst? Dann komme ich nicht, wann reiten wir denn wieder? Bei Regen habe ich keine Zeit! Darf ich allein ausreiten?(Am dritten Kennenlern-Tag) Nein, du kennst das Pferddoch noch gar nicht. Beschäftige dich eine Weile mit dem Pferd und erst wenn ihr euch gut versteht und vertraut ist das okay. Heute ist mein Tag, da hast du (der Besitzer) nichts im Stall verloren! Meinen Tag gestern habe ich total vergessen.... Ich bin schon zwei Mal nicht geritten, also bezahle ich für diesen Monat nichts! Lass mich mal machen, die Pferde können dich (Besitzer) nicht leiden (Noch NIE Bodenarbeit gemacht oder spazieren gegangen! o.Ä Ich habe nur für eines Zeit: Pferd oder Stalldienst. Was ist dir wichtiger? (Alle Abläufe sind unverändert, nur der eine Futtereimer steht offensichtlich in einer anderen Ecke) Du hast mir nicht gesagt, wie ich heute füttern soll, also habe ich es gelassen...(Steht an der Tafel im Stall geschrieben - keine Nachricht per Whatsapp) Das eine Pferd hatte leichte Mauke - Ein Bein ist fertig eingerieben, müssen die anderen drei Beine auch? Ein Pferd wurde von der RB über Wochen nicht beachtet, angefasst oder geputzt Pferd steht mit einem riesigen Kratzer blutend auf dem Paddock und das wurde von der RB nicht bemerkt! Oder generell werden Absprachen nicht eingehalten - ich habe da meine eigene Ansicht, egal was der BeSi sagt, sobald er weg ist mache ich was ich will! Bevor du etwas mit dem Pferd oder Stall machst, musst du mich(die RB) erst einmal fragen - schließlich ist das ja quasi mein Pferd! Oder mit dem Zubehör wird ganz furchtbar umgegangen - Sattelschoner liegen in der Pfütze, Lederpflege? Nicht mein Job! Warum soll ich die Futtereimer auswaschen? Das hat nichts mit Reiten zu tun!"
Doch ich habe auch einige wenige tolle Kandidaten gesehen, nur leider haben RB und Pferd manchmal einfach nicht zusammen gepasst.... Ich Suche allerdings weiter! Da ich mir eine zuverlässige und nette RB wünsche, die das Pferd als Individuum sieht und weiß, dass eine Beziehung Zeit und Arbeit braucht!
Warum überhaupt eine RB? Die Pferde stehen ja bei uns am Haus, doch als unsere Einsteller plötzlich den Stall verlassen haben, stand Alice einige Wochen gezwungenermaßen allein. Natürlich ist das nicht gut und auch nicht beabsichtigt gewesen. Weil ich auf die Schnelle keinen Einsteller fand, habe ich ein Pferd zur Verfügung gesucht, allerdings für das Mädchen, dass sich schon eine Weile mit um Alice gekümmert hat. Sie wollte das Pferd und es bei mir unterstellen. Doch sie wollte unbedingt ein großes (min. 1,70m!) So kamen ich zu Felina. Eigentlich war es so abgesprochen, dass sie bei uns kostenlos steht, ich aber auch die laufenden Kosten nicht trage. Was soll ich sagen - sie hat nichts bezahlt! Also musste ich Felina mitversorgen... Und sie hat sich ab und zu drauf gesetzt und das Pferd gejagt - sinnvolles Training war das nicht!!! eit: Letztendlich ist sie nur gekommen, hat neues Zubehör anprobiert und sich überhaupt nicht mit Felina beschäftigt
Ich übernahm das Training, die Versorgung und die Kosten plötzlich für zwei Pferde ... und natürlich die Pflege der Anlage mit allem drum und dran ... das ist echt viel Arbeit, Zeit und Geld! Nicht zu vergessen Verantwortung! Wenn ich die Pferde nicht versorge, macht es eben auch niemand anders. Ich wünsche mir durch eine RB Unterstützung in der täglichen Arbeit und dem Training. Natürlich auch viel mehr Spaß, da man ja mit zwei Pferden und zwei Menschen viel mehr gemeinsam unternehmen könnte und nicht immer allein wäre. Ein klein wenig finanzielle Unterstützung ist leider notwendig...
Mittlerweile habe ich wieder einen zuverlässigen Einsteller mit einem netten Pferd gefunden und dadurch etwas Entlastung. Eigentlich könnte ich Felina ihrer Besitzerin zurück geben, Alice ist ja nicht mehr allein. Doch ich habe beide sehr lieb gewonnen, mit ihnen viel erlebt und erreicht und auch die beiden Pferde verstehen sich untereinander so gut, dass ich sie nicht trennen möchte, solange es eine Alternative gibt. Diese Alternative ist eine Reitbeteiligung. Was meint ihr dazu?
Ich hoffe ich darf als Pflegebeteiligung auch was dazu schreiben^^
Bei uns ist es recht locker. Alles kann, nichts muss. Ich gehe 1-2x in den Stall und helfe beim Putzen und beim versorgen der Katzen. Bei den Pferden darf ich Spazieren gehen und Bodenarbeit machen, aber alles mit Absprache natürlich. Ich fühle mich sehr wohl da die Besitzer und ich uns sehr gut verstehen und uns auch privat viel verbindet.
Pflichten in dem Sinne gibt es bei uns keine, denn wir sind beide sehr flexibel. Am Montag z.B. kommt der Schmied. Da werde ich mit den Pferden selbst nicht viel machen weil es bei den beiden Stress genug ist. Aber trotzdem darf ich kommen und etwas bei den Katzen helfen und etwas kraulen^^ Im Grunde wurde von mir erwartet die Ponys zu kraulen und zu bespaßen, alles andere ist Luxus- laut Besitzerin^^
Zitat von TwistAroundMittlerweile haben wir uns ausgesprochen und seltsamerweise ist sie nun wieder sehr motiviert, zu reiten und gibt sich sehr viel Mühe. Eine Auszeit wollte sie nicht, da ihr der Umgang mit Twister sehr wichtig ist.
Leider hat sich ihr Verhalten inzwischen wieder soweit "verschlimmert", dass ich sie nun vor die Wahl gestellt habe, ob sie Twister weiter reiten möchte oder nicht. Will sie nicht über die genauen Gründe, warum sie sich so sehr verändert hat und ihr das alles zu viel wird, schweigt sie sich aus. Aber es hat wohl nichts mit mir oder Twister zu tun
Zitat von TwistAround Leider hat sich ihr Verhalten inzwischen wieder soweit "verschlimmert", dass ich sie nun vor die Wahl gestellt habe, ob sie Twister weiter reiten möchte oder nicht. Will sie nicht über die genauen Gründe, warum sie sich so sehr verändert hat und ihr das alles zu viel wird, schweigt sie sich aus. Aber es hat wohl nichts mit mir oder Twister zu tun
Das tut mir echt Leid Claudia Manchmal kann man einfach nichts mehr machen
Es gibt keinen perfekten Reiter Nur ein perfektes Team